spröde
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung sprö-de
Wortbildung
mit ›spröde‹ als Erstglied:
Sprödheit · Sprödigkeit
Bedeutungsübersicht
- 1. von harter, unbiegsamer, nicht dehnbarer und daher bei Druck zerbrechlicher Beschaffenheit, nicht plastisch verformbar, starr
- [übertragen] schwer formbar, schwierig zu gestalten, unergiebig
- 2. ⟨spröde Haut⟩ trockene und rissige, raue Haut
- 3. ⟨eine spröde Stimme⟩ eine raue und klanglose, heisere, brüchige Stimme
- 4. abweisend, verschlossen wirkend, zurückhaltend, unnahbar
- 5. ...
eWDG
Bedeutungen
1.
von harter, unbiegsamer, nicht dehnbarer und daher bei Druck zerbrechlicher Beschaffenheit, nicht plastisch verformbar, starr
Beispiele:
ein sprödes Material, ein spröder Werkstoff
sprödes Gusseisen
das spröde Glas zersplitterte
das Gestein, Metall, Erz ist spröde
2.
⟨spröde Haut⟩trockene und rissige, raue Haut
Beispiele:
sie hat spröde Lippen, Hände
zu hartes Wasser macht die Haut spröde
spröde (= unelastische, ungeschmeidige) Haare
3.
⟨eine spröde Stimme⟩eine raue und klanglose, heisere, brüchige Stimme
Beispiel:
seine Stimme klingt spröde
4.
abweisend, verschlossen wirkend, zurückhaltend, unnahbar
Beispiele:
ein sprödes Mädchen
sie ist eine spröde Schönheit
veraltendsie ist eine spröde Schöne
sie spielt die Spröde, ist, tut, bleibt, gibt sich sehr
er hat eine spröde Natur, Art
5.
Beispiel:
eine Zeichnung mit einem spröden Strich, mit spröder Strichführung (= frei von Überflüssigem, auf das Notwendigste, Wesentlichste beschränkt)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
spröde · Sprödigkeit
spröde Adj. ‘ungeschmeidig, brüchig’, übertragen von Wesen und Denkungsart ‘zurückhaltend, verschlossen, abweisend’. Frühnhd. sprod (15. Jh.), spröde (16. Jh.), besonders in der Bergmannssprache ‘nicht biegbar, sondern zerbrechend’, aber auch schon allgemein ‘kümmerlich, dürftig, elend’, mnd. sprȫde ‘wenig ergiebig, dürftig, mager, kärglich’ (16. Jh.) ist im Sinne von ‘leicht zerspringend’ wohl verwandt mit Wörtern wie sprießen1 (s. d.) sowie (mit anderem Vokalismus) spreizen, spreiten, spritzen, Sprosse und wie diese als Dentalableitung zur Wurzel ie. *(s)p(h)er- ‘streuen, säen, sprengen, spritzen, sprühen’ zu stellen (s. sprühen). – Sprödigkeit f. ‘Brüchigkeit, starre Zurückhaltung, Herbheit des Charakters und Verhaltens’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
spröde ·
trocken
Assoziationen |
|
nicht zur Unterhaltung ·
schwer zugänglich ·
sperrig (Text) ·
spröde ·
will nicht gefallen
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›spröde‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›spröde‹.
Verwendungsbeispiele für ›spröde‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ja, fast zu spröde seminaristisch verfasst ist der Text und auch nicht allzu sorgfältig redigiert.
[Die Zeit, 15.10.2003, Nr. 42]
Ihre kurzen Texte sind logisch aufgebaut, aber ohne überraschendes Moment, vielleicht etwas zu spröde.
[Die Zeit, 03.12.2001, Nr. 49]
Das ist Ihnen zu formal, zu streng, zu spröde, zu einseitig.
[Die Zeit, 16.02.1981, Nr. 07]
Ein weit schwierigeres Problem war es, in dieser spröden Stadt eine Form zu finden, wie man als Künstler leben konnte.
[Die Zeit, 13.01.1958, Nr. 02]
Diesmal allerdings hinkte die klingende Praxis der spröden Theorie meilenweit hinterher.
[Süddeutsche Zeitung, 25.11.2004]
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