Sprache
f.
‘Anlage, Fähigkeit zu sprechen, auf menschlichen Lauten aufbauendes System von Zeichen, die der Mensch mit Hilfe seiner Sprechorgane hervorbringt, Verständigungsmittel, Mittel des Ausdrucks von Gedanken und Bewußtseinsinhalten’,
ahd.
sprāhha
(8. Jh.),
mhd.
sprāche,
asächs.
sprāka,
mnd.
mnl.
sprāke,
nl.
spraak
(
germ.
*sprēkō),
aengl.
sprǣc
(
germ.
*sprēki-),
ablautende Abstrakta zu dem unter
↗
sprechen
(s. d.)
behandelten Verb.
Sie bezeichnen zunächst den
‘Vorgang des Sprechens’
und die
‘Fähigkeit zu sprechen’.
Neben den genannten Formen stehen
(wie bei
sprechen)
solche ohne
-r-,
vgl.
aengl.
spēc,
(
westsächs.)
spǣc,
engl.
speech,
mhd.
spaht.
sprachlich
Adj.
‘die Sprache betreffend’
(19. Jh.);
vgl. bereits
(ohne unmittelbare Nachfolge)
ahd.
sprāhlīh
‘erwägend, beratend’
(um 1000).
-sprachig
Adj.
‘eine bestimmte Zahl von Sprachen sprechend, in einer bestimmten Sprache abgefaßt’,
nur als Grundwort in adjektivischen Komposita,
vgl.
zweisprachig,
deutschsprachig
(19. Jh.).
Sprachforscher
m.
‘wer die Sprache wissenschaftlich untersucht’
(18. Jh.).
Sprachlehre
f.
‘Morphologie und Syntax, Grammatik’
(Anfang 17. Jh.),
dafür älter
Sprachkunst
(16. Jh.),
Übersetzung von
lat.
ars grammatica.
sprachlos
Adj.
‘(vor Erstaunen, Entsetzen) unfähig zu sprechen, stumm’,
ahd.
sprāhnalōs
(11. Jh.),
mhd.
sprāchlōs
‘stumm’.
Sprachwissenschaft
f.
(17. Jh.).