Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

sprichwörtlich

Grammatik Adjektiv
Aussprache 
Worttrennung sprich-wört-lich
Wortzerlegung Sprichwort -lich
eWDG

Bedeutungen

1.
als Sprichwort, in der Art, Form eines Sprichworts
Beispiele:
eine sprichwörtliche Redensart, Wendung (= Redewendung mit den inhaltlichen Merkmalen eines Sprichwortes, die aber nur ein Teil eines Satzes ist)
unter dem Krummstab … ist gut wohnen, so hieß es sprichwörtlich im Mittelalter [ MehringDt. Geschichte17]
2.
bekannt wie ein Sprichwort, durch weite Verbreitung, Überlieferung allgemein, sehr bekannt
Beispiele:
er hat einen sprichwörtlichen Humor, Elan, Geiz
die sprichwörtlich orientalische Höflichkeit, Gastfreundschaft
seine Grobheit, Körperkraft, Güte, Freigebigkeit ist sprichwörtlich
ihr Pech, Glück ist (fast) sprichwörtlich geworden, wurde (schon, beinahe) sprichwörtlich
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Sprichwort · sprichwörtlich
Sprichwort n. in ausdrucksvoller, einprägsamer, apodiktischer Formulierung überlieferte Lebensweisheit, mhd. sprichwort ‘geläufiges Wort, Redensart, Rätsel’, eigentlich wohl ‘oft-, vielgesprochenes Wort, häufig gebrauchte Redewendung’, gebildet zu den unter sprechen und Wort (s. d.) behandelten Formen. Vielleicht besteht das erste Kompositionsglied aus mhd. (selten) spriche ‘Wort, Rede’? Im 16. Jh. wird unter dem Eindruck des lautlichen und semantischen Zusammenhangs mit Spruch (s. d.) auch Sprüchwort (vereinzelt Spruchwort) geläufig, bis sich im 18. Jh. Sprichwort durchsetzt. Vgl. ältere Bezeichnungen wie mhd. alteʒ, altsprochen, gemeineʒ wort, alter gemeiner spruch. – sprichwörtlich Adj. ‘in der Art eines Sprichworts’, auch ‘geläufig und bekannt wie ein Sprichwort’ (18. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›sprichwörtlich‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›sprichwörtlich‹.

Verwendungsbeispiele für ›sprichwörtlich‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Um 1650 taucht der heutige sprichwörtliche Sinn des Namens zuerst in der Literatur auf. [Röhrich, Lutz: Ballhorn, Balhorn. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 625]
Im spanischen Geld jedenfalls drückt sich der demokratische Übergang sprichwörtlich aus. [o. A.: EINE KÖNIGLICHE DEMOKRATIE. In: Marxistische Zeit- und Streitschrift 1980-1991, München: Gegenstandpunkt Verl. 1998 [1986]]
In der Stadt sind Sie wahrscheinlich so bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund? [Die Zeit, 28.01.2013, Nr. 04]
Bauern gelten doch landläufig als traditionsverhaftet, manche beschimpfen sie sprichwörtlich als stur. [Die Zeit, 11.01.2010, Nr. 02]
Seine sprichwörtliche Schönheit erprobt der junge Autor in den Salons. [Die Zeit, 30.05.2007, Nr. 23]
Zitationshilfe
„sprichwörtlich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/sprichw%C3%B6rtlich>.

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Worthäufigkeit

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