springen
GrammatikVerb · springt, sprang, ist gesprungen
Aussprache
Worttrennung sprin-gen
Wortbildung
mit ›springen‹ als Erstglied:
Springblende
· Springbock · Springbogen · Springbrunnen · Springdeckel · Springer · Springflut · Springform · Springfrosch · Springfrucht · Springinsfeld · Springkraut · Springlauf · Springmaus · Springpferd · Springprüfung · Springquell · Springquelle · Springreiten · Springreiter · Springreiterin · Springrollo · Springrouleau · Springschrecke · Springschwanz · Springseil · Springspinne · Springtanz · Springteufel · Springturnier · Springwanze · Springwurz · Springwurzel · Springzeit · springen lassen · springenlassen · springlebendig
· mit ›springen‹ als Letztglied: abspringen · anspringen · aufspringen · ausspringen · beispringen · bespringen · davonspringen · dazwischenspringen · durcheinanderspringen · durchspringen1 · durchspringen2 · einspringen · emporspringen · entgegenspringen · entspringen · fortspringen · heraufspringen · herausspringen · herbeispringen · herumspringen · herunterspringen · hervorspringen · herzuspringen · herüberspringen · hinabspringen · hinaufspringen · hinausspringen · hineinspringen · hinspringen · hinunterspringen · hinwegspringen · hinzuspringen · hinüberspringen · hochspringen · losspringen · nachspringen · seilspringen · umherspringen · umspringen · verspringen · vorausspringen · vorbeispringen · vorspringen · wegspringen · zerspringen · zurückspringen · zuspringen · überspringen
· mit ›springen‹ als Grundform: Springen · Sprung
· mit ›springen‹ als Letztglied: abspringen · anspringen · aufspringen · ausspringen · beispringen · bespringen · davonspringen · dazwischenspringen · durcheinanderspringen · durchspringen1 · durchspringen2 · einspringen · emporspringen · entgegenspringen · entspringen · fortspringen · heraufspringen · herausspringen · herbeispringen · herumspringen · herunterspringen · hervorspringen · herzuspringen · herüberspringen · hinabspringen · hinaufspringen · hinausspringen · hineinspringen · hinspringen · hinunterspringen · hinwegspringen · hinzuspringen · hinüberspringen · hochspringen · losspringen · nachspringen · seilspringen · umherspringen · umspringen · verspringen · vorausspringen · vorbeispringen · vorspringen · wegspringen · zerspringen · zurückspringen · zuspringen · überspringen
· mit ›springen‹ als Grundform: Springen · Sprung
Mehrwortausdrücke
dem Teufel von der Schippe springen ·
dem Tod von der Schaufel springen ·
dem Tod von der Schippe springen
·
für jmdn., etw. in die Bresche springen ·
gehopst wie gesprungen sein ·
gehupft wie gesprungen sein ·
gehüpft wie gesprungen sein ·
im Dreieck springen ·
im Sechseck springen ·
im Viereck springen ·
jmdm. ins Auge springen ·
jmdn., etw. über die Klinge springen lassen ·
springender Punkt ·
über den Schatten springen ·
über den eigenen Schatten springen ·
über die Klinge springen ·
über seinen Schatten springen ·
über seinen eigenen Schatten springen
Bedeutungsübersicht
- 1. einen Sprung machen
- 2. sich schnell zu Fuß fortbewegen
- a) in Sprüngen, großen Sätzen laufen
- b) [landschaftlich, besonders süddeutsch, umgangssprachlich] schnell gehen, laufen, eilen
- c) [umgangssprachlich] eilen, um für jmdn. eine Besorgung auszuführen
- 3. ⟨etw. springt⟩ etw. wird mit Kraft schnell und plötzlich bewegt
- 4. ⟨eine Flüssigkeit springt⟩ eine Flüssigkeit tritt durch Druck in kräftigem, lebhaftem Strahl aus etw. hervor, stürzt hervor, spritzt heraus (in die Höhe)
- 5. einen Sprung, Riss bekommen, plötzlich auseinanderbrechen, zerspringen
- 6. sich plötzlich öffnen, aufgehen, aufspringen
- 7. plötzlich und unvermittelt wechseln, zu etw. völlig anderem übergehen
eWDG
Bedeutungen
1.
einen Sprung machen
a)
Beispiele:
weit, hoch, in die Luft, zur Seite springen
er sprang aus dem Bett, Wagen, Fenster, ans Ufer, ins Wasser, vom Trittbrett, aus der fahrenden Straßenbahn, über Bord
er sprang mit einem gewaltigen Satz über den Graben, die Pfütze
der Junge springt von Stein zu Stein, vor Freude fast bis an die Decke
jmdm. an den Hals, die Kehle springen
die Kinder springen mit dem Seil
der Hund, Stier, das Pferd springt über den Zaun
neben dem Schiff sprangen Delfine
die Forellen springen in dem Bach
umgangssprachlichdas ist gehupft wie gesprungen (= das läuft auf eins hinaus, ist gleichgültig)
bildlich
Beispiele:
er kann nicht über seinen (eigenen) Schatten springen
jmdn. über die Klinge springen lassen (= jmdn. mit Vorsatz zugrunde richten, töten)
jmd. springt (für jmdn.) in die Bresche (= jmd. tritt für jmdn. ein)
saloppich könnte ihm (vor Wut) ins Gesicht springen
übertragen
Beispiele:
die Angst, helle Freude, der Triumph springt ihm (= scheint lebhaft) aus den Augen
die Augen sprangen (= traten) ihm vor Verwunderung fast aus den Höhlen
etw. springt in die Augen, ins Auge (= lenkt sofort das Auge, die Aufmerksamkeit auf sich)
sein Herz springt vor Freude (= er ist in freudiger Erregung)
b)
mit äußerstem Kraftaufwand und ausgefeilter Technik einen Sprung machen, um eine sportliche Leistung, Höchstleistung zu vollbringen
Beispiele:
der Leichtathlet sprang 2,20 m (hoch), 7 m (weit)
aus dem Stand, mit Anlauf, über die Latte, den Bock, eine Hürde, mit dem Stab springen
der Kunstspringer springt vom Sprungbrett, Sprungturm, einen dreifachen Salto
das Pferd sprang über 80 cm hohe Hindernisse
der Skispringer ist 140 m weit gesprungen
2.
sich schnell zu Fuß fortbewegen
a)
in Sprüngen, großen Sätzen laufen
Beispiele:
er sprang über die Straße
der Junge sprang rasch zum Fenster
die Kinder kamen gesprungen, sprangen durchs Zimmer
das Reh springt durch das Dickicht
die Kängurus sprangen im Gehege
b)
landschaftlich, besonders süddeutsch, umgangssprachlich schnell gehen, laufen, eilen
Beispiele:
sie machten solch einen Lärm, dass die Nachbarn aus den Häusern sprangen
sie musste den ganzen Tag springen (= sich abhetzen), um das Festessen vorzubereiten
c)
umgangssprachlich eilen, um für jmdn. eine Besorgung auszuführen
3.
⟨etw. springt⟩etw. wird mit Kraft schnell und plötzlich bewegt
a)
etw. wird mit einem Ruck in die Höhe geschnellt
Beispiele:
der Ball sprang an die Decke, über den Zaun
er haute mit der Faust auf den Tisch, dass die Gläser und Flaschen sprangen
bildlich
Beispiel:
solange er Geld hat, muss es springen (= gibt er aus)
b)
etw. wird mit einem Ruck aus seiner bisherigen Lage geschnellt
Beispiele:
die Straßenbahn, Lokomotive war aus den Schienen, Gleisen gesprungen (= entgleist)
die Achse ist aus dem Lager gesprungen
die Perle, der Brillant springt aus der Fassung
bildlich
Beispiele:
etw. springt aus dem Rahmen (= weicht vom Üblichen, von der Umgebung stark ab)
er lässt alle Minen springen (= versucht alles, setzt alle Mittel ein)
c)
etw. wird aus etw. herausgeschnellt
Beispiel:
Funken sprangen aus dem Ofen
4.
⟨eine Flüssigkeit springt⟩eine Flüssigkeit tritt durch Druck in kräftigem, lebhaftem Strahl aus etw. hervor, stürzt hervor, spritzt heraus (in die Höhe)
5.
einen Sprung, Riss bekommen, plötzlich auseinanderbrechen, zerspringen
Beispiele:
das Glas, der Kristall, das Metall, die Marmorplatte, Eisenkette, der Topf springt
die Glocke, Tasse, Saite, Fensterscheibe ist gesprungen
der Teller sprang in tausend Stücke
das Eis auf den Flüssen springt im Frühjahr
das Herz, die Brust wollte ihr vor Freude, Sehnsucht (fast) springen
sein Kopf schmerzte, als müsste er springen
6.
7.
plötzlich und unvermittelt wechseln, zu etw. völlig anderem übergehen
Beispiele:
seine Rede sprang zusammenhanglos von einem Gegenstand zum anderen
er sprang auf ein anderes Thema
seine Augen sprangen erwartungsvoll von einem zum anderen
die Verkehrsampel springt auf Grün
der Zeiger der Pendeluhr springt auf 10
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
springen · bespringen · beispringen · entspringen · überspringen · vorspringen · Vorsprung · Springer · Springbrunnen · Springflut · Springinsfeld
springen Vb. ‘durch einen Sprung vom Boden weg-, in die Höhe schnellen, bersten’. Das bis auf das Got. gemeingerm. bezeugte, stark flektierende Verb ahd. springan (8. Jh.), mhd. springen ‘springen, tanzen, eilend gehen, laufen, hervorquellen, wallen, wachsen’, asächs. springan, mnd. springen, mnl. springhen, nl. springen, afries. springa, aengl. springan, engl. to spring, anord. springa, auch ‘bersten’, schwed. springa (germ. *sprengan) läßt sich im Sinne von ‘hastig auffahren, hervorbrechen’ mit nichtnasaliertem aind. spṛhayati ‘eifert, verlangt eifrig’, griech. spérchesthai (σπέρχεσθαι) ‘einherstürmen, sich drängen, aufgebracht, leidenschaftlich bewegt sein’ vergleichen, so daß Anschluß an ie. *sperg̑h-, *spreg̑h-, nasaliert *spreng̑h- ‘sich hastig bewegen, eilen, springen’, eine Erweiterung der unter Sporn (s. d.) angeführten Wurzel ie. *sp(h)er(ə)- ‘zucken, zappeln, schnellen’, möglich ist. – bespringen Vb. ‘(von Rindern, Pferden u. ä.) auf ein weibliches Tier zur Begattung steigen’ (18. Jh.), mhd. bespringen ‘benetzen’. beispringen Vb. ‘helfen, beistehen’ (15. Jh.). entspringen Vb. ‘entlaufen, hervorspringen’, ahd. intspringan (8. Jh.), mhd. entspringen ‘wegspringen, entrinnen, hervorsprudeln, erwachen’. überspringen Vb. ‘springend über etw. hinwegsetzen, überholen, übergehen, unbeachtet lassen, auslassen’, ahd. ubarspringan (um 1000), mhd. überspringen. vorspringen Vb. ‘nach vorn springen, weit herausragen (aus einem zurückliegenden Ganzen)’, ahd. furispringan (10. Jh.), mhd. vorspringen ‘vor(aus)springen, anspringen, übertreffen’; Vorsprung m. ‘schnelle Bewegung nach vorn, räumlicher und zeitlicher Gewinn in Vorwärtsbewegung und Entwicklung gegenüber anderen, vorragender Teil an Bauwerken, Felsen’, mhd. vorsprunc. Springer m. ‘wer springt’, mhd. springer, auch ‘Tänzer, Gaukler’; Bezeichnung einer als Pferd dargestellten Schachfigur (17. Jh.). Springbrunnen m. ‘sprudelnde Quelle’, dann besonders ‘Fontäne’ (17. Jh.). Springflut f. ‘große Meeresflut’ (16. Jh.). Springinsfeld m. ‘junger, leichtfüßiger und unbekümmerter Mensch’ (17. Jh.), nd. ein springe ynt velt (16. Jh.), eigentlich springe in das Feld, imperativischer Satzname, anfänglich Bezeichnung für Soldaten und Landsknechte (Grimmelshausen).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
aufplatzen ·
bersten ·
in Scherben gehen ·
in tausend Stücke auseinanderfliegen ·
in tausend Stücke zerspringen ·
platzen ·
reißen ·
splittern ·
springen ·
zerbrechen ·
zerplatzen ·
zerschellen ·
zersplittern ·
zerspringen ·
zu Bruch gehen
Oberbegriffe |
|
(den Anordnungen) Folge leisten ·
(sich) Weisungen fügen ·
(sich) beugen ·
(sich) unterordnen ·
(sich) unterwerfen ·
gehorchen ·
tun, was man gesagt bekommt ●
(nach jemandes) Pfeife tanzen fig. ·
springen ugs., fig. ·
spuren ugs. ·
subordinieren geh.
Assoziationen |
|
herausspringen ·
schnell verlassen ·
springen (aus) ●
rausspringen ugs.
Typische Verbindungen zu ›springen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›springen‹.
Ampel
Ball
Bestweite
Bürge
Derwisch
Fallschirm
Flipperkugel
Flummi
Funke
Gummiball
HB-Männchen
Interimscoach
Interimstrainer
Känguruh
Nothelfer
Rittberger
Rumpelstilzchen
Salto
Schanzenrekord
Seil
Tennisball
Teufelchen
Toeloop
Trampolin
Waggon
Weltcup-Spring
Weltrekord
hin
hüpfen
rennen
Verwendungsbeispiele für ›springen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ob man allein lebt oder doppelt, das ist gesprungen wie gehoppelt.
[Die Zeit, 16.09.2002, Nr. 37]
Ich sprang beinahe an die Decke, so heiß war er.
[Hartung, Hugo: Wir Wunderkinder, Düsseldorf: Droste Verl. 1970 [1959], S. 154]
Mit einem Satz war es auf einen höheren Zweig gesprungen.
[Salten, Felix: Bambi, Frankfurt a. M.: Fischer 1956 [1923], S. 35]
Wir können nur ein paar Monate im Winter richtig springen, das reicht eigentlich gar nicht.
[Der Spiegel, 31.12.1990]
Die Verwendung von m, s, t springt in die Augen.
[Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 548]
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