Bedeutungsübersicht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Spuk · spuken · spukhaft · Spökenkieker
Spuk m. ‘Gespenst, gespenstisches Treiben, Lärm’, mnd. spōk, spoek, spūk, spȫk, mnl. spooc, nl. spook ‘Geistererscheinung, Gespenst’. Daneben stehen auf hd. Gebiet (vereinzelt; unter nd. Einfluß?) mhd. gespüc, frühnhd. gespug (15. Jh.), nhd. Gespeuck (17. Jh.) und Spugniß (Luther, nach mnd. spȫknisse), die sich jedoch nicht fortsetzen. Vielmehr dringt nd. Spuk über norddeutsche Schriftsteller in die Literatursprache ein (17. Jh.). Alle bisherigen Erklärungsversuche sind unbefriedigend, z. B. Verbindung mit lett. spīgana ‘Geistererscheinung, Drache, Hexe’, spīgainis ‘Irrlicht’, lit. spingė́ti ‘flimmern, flackern, glitzern’ oder mit aengl. pūca, engl. puck ‘Kobold’, anord. pūki ‘Teufel’, schwed. (mundartlich) puke ‘Kobold’. erwägt daher Herkunft des nd. nl. Wortes aus der Substratsprache eines Hünengräbervolkes. – Nl. 682 spuken Vb. ‘als Geist sein Wesen treiben, als Geist erscheinen, umgehen’ (17. Jh.). Ausgangsform ist mnd. nd. spȫken, wie auch norddeutsche Schriftsteller des 16. und 17. Jhs. schreiben. In der Literatursprache wird hingegen der Stammvokal an Spuk angeglichen. spukhaft Adj. ‘gespenstisch’ (19. Jh.), vgl. nd. spȫkhaftig. Spökenkieker m. nordd. ‘Geisterseher, wer das zweite Gesicht hat’ (19. Jh.), zu mnd. spȫk (s. oben) und kieken ‘gucken, sehen’ (s. d.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›spukhaft‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›spukhaft‹.
Verwendungsbeispiele für ›spukhaft‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ins Dunkel getaucht sind diese spukhaften Szenen, die von leuchtend grünen Männchen durchgeistert werden.
[Süddeutsche Zeitung, 07.02.1996]
Dieses Auftreten in dem Zimmer ohne theatermäßige Voraussetzungen ist fast spukhaft.
[Die Zeit, 28.08.1947, Nr. 35]
Er hinterläßt eine spukhafte Leere, und deswegen ist seine Symbolkraft gewaltig.
[Die Welt, 13.03.1999]
Mir gruselte bei dem Gedanken, in diesem spukhaft leeren Raum mit einem Toten allein zu sein.
[Hartung, Hugo: Ich denke oft an Piroschka, Frankfurt a. M.: Büchergilde Gutenberg 1980 [1954], S. 94]
Es ist aber nicht nur ein verlassener Friedhof, voll gespenstischer Schatten und spukhafter Formen, es ist mehr, viel mehr, es ist ein Symbol.
[Frankfurter Zeitung (Abend-Ausgabe), 04.01.1916]
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