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stümperhaft

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung stüm-per-haft
Wortzerlegung Stümper -haft
Wortbildung  mit ›stümperhaft‹ als Erstglied: Stümperhaftigkeit
Duden, GWDS, 1999

Bedeutung

ohne Könnerschaft; unvollkommen, schlecht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Stümper · stümperhaft · stümpern
Stümper m. ‘Nichtskönner, Pfuscher’, mhd. (md.) stümper ‘Schwächling, unbedeutender Tropf’, mnd. stümper ‘wer sozial schlecht gestellt ist, nichts leistet’, mnl. stomper, stumper ‘langsamer Schwächling, Trödler’, nl. stumper, abgeleitet von dem unter Stumpf (s. d.) behandelten Substantiv, eigentlich wohl ‘Verstümmelter, Krüppel, Schwächling’ und daher bemitleidenswert (bis 16./17. Jh.; vgl. ahd. stumbal ‘verstümmelt’, s. Stummel), danach ‘wer physisch unvermögend, untüchtig ist, ohne Fähigkeit und Fertigkeit in seiner Arbeit’ und daher verachtenswert. – stümperhaft Adj. ‘unzulänglich, wie ein Pfuscher’ (17. Jh.). stümpern Vb. ‘pfuschen, unzulänglich, schlecht arbeiten’ (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Möchtegern- · Provinz-... · amateurhaft · dilettantenhaft · dilettantisch · gut gemeint, aber schlecht gemacht · gut gewollt, aber schlecht gekonnt · hobbymäßig · laienhaft · nicht ernst zu nehmen · stümperhaft · unprofessionell · unqualifiziert  ●  Hinterhof-... ugs., abwertend · Hintertreppen-... ugs., abwertend · Hobby-... ugs. · Küchen-... ugs. · Wald- und Wiesen-... ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›stümperhaft‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›stümperhaft‹.

Verwendungsbeispiele für ›stümperhaft‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Hinter dem Verbrechen ständen vermutlich mehrere Männer, die »völlig stümperhaft« vorgegangen seien, berichtete das italienische Fernsehen. [Süddeutsche Zeitung, 02.04.2001]
So pfiffig der Betrug im Ansatz war, so stümperhaft erfolgte die Ausführung. [C’t, 2000, Nr. 19]
Und auch die Genossen, die schon auf der Schule Französisch und Englisch gelernt haben, bringen es bekanntlich im allgemeinen nur zu einer sehr stümperhaften Fertigkeit. [Peus, H.: Nochmals Esperanto. In: Die Neue Gesellschaft, 25.09.1907, S. 401]
Die Sache sei so wenig kunstgerecht und so stümperhaft, daß man einen Mechaniker nicht für den Verfertiger halten könne. [Friedländer, Hugo: Das Dynamit-Attentat gegen den Polizeioberst Krause. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1910], S. 1010]
Viel eher hat das Weiße Haus einem stümperhaften Plan aufgebauscht, so scheint es mir. [Die Zeit, 17.10.2011, Nr. 42]
Zitationshilfe
„stümperhaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/st%C3%BCmperhaft>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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