Stand
m.
‘aufrechte Stellung, das Stehen, Standort, Zustand, sozial zusammengehörige Gruppe, Gesellschaftsschicht, Rang’,
ahd.
-stant
(in
firstant
‘Weisheit’,
8. Jh.,
urstant
‘Auferstehung’,
11. Jh.),
mhd.
mnd.
mnl.
stant,
nl.
aengl.
engl.
stand,
afries.
-stand,
-stond,
schwed.
stånd
ist Verbalabstraktum zu dem unter
↗
stehen
(s. d.)
angeführten nasalierten Präsensstamm
germ.
*stand-
(s. auch
↗
Stunde).
Für
-stand
in Abstraktbildungen zu Präfixverben s.
↗
stehen.
Ständer
m.
‘Pfosten, Gestell’,
ahd.
stanter
‘Standgefäß’
(Hs.
12. Jh.),
frühnhd.
stander,
stender.
Ständchen
n.
‘als Huldigung stehend dargebrachte kleine Musik’
(17. Jh.).
standhaft
Adj.
‘ausdauernd, beharrlich’
(Anfang 16. Jh.).
ständig
Adj.
‘feststehend, dauernd, immer wiederkehrend’
(16. Jh.);
vgl.
ahd.
instentīgo
Adv.
‘eifrig, unablässig’
(um 1000),
mhd.
gestendec
Adj.
‘unveränderlich’,
widerstendic
‘Widerstand leistend, widersetzlich, widerlich’.
ständisch
Adj.
‘den Land- oder Reichsständen zukommend’
(18. Jh.),
‘eine bestimmte soziale Gruppe betreffend’
(19. Jh.).
Standbild
n.
‘Statue’
(Ende 18. Jh.).
Standpunkt
m.
‘Punkt, auf dem jmd. steht’
(18. Jh.),
meistens übertragen
‘Einstellung, Haltung, aus der heraus etw. beurteilt wird’.
Standgericht
n.
‘rasch einberufenes (ursprünglich im Stehen tagendes) Kriegs- oder Ausnahmegericht, bei dem in vereinfachtem Strafverfahren das Urteil sofort nach dem Verhör gefällt und vollstreckt wird’
(um 1500);
entsprechend
Standrecht
n.
‘verschärftes Straf- bzw. Kriegsrecht’
(Ende 16. Jh.).