verstauchen
Vb.
‘durch Stoß oder unrechte Bewegung ein Gelenk oder Gelenkbänder verzerren’
(17. Jh.),
Präfixbildung zu
stauchen
Vb.
‘aufrecht aufstellen, aufrichten, kräftig auf den Boden, auf den Tisch stoßen, heftig zusammendrücken, -schieben, damit etw. kürzer und breiter wird’
(16. Jh.).
Beide Verben stammen aus dem
Nd.,
wurden jedoch
hd. Lautstand angeglichen.
Mnd.
stūken
‘stoßen’,
mnl.
stūken,
nl.
stuiken
‘stoßen, drücken’
bzw.
nd.
verstūken,
nl.
verstuiken
und die verwandten Bildungen
ahd.
stūhha
‘langer, weiter Ärmel’
(11. Jh.),
mhd.
stūche,
auch
‘Kopftuch, Schleier’,
nhd.
Stauche
f.
‘Puff, Pulswärmer, weiter Ärmel’,
mnd.
stūke
‘langer, weiter Ärmel, Baumstumpf, Bund Getreide’,
mengl.
stouk,
engl.
(mundartlich)
stook
‘Garbenhaufen’,
anord.
stūka
‘langer Oberärmel’
(in dieser Bedeutung vielleicht aus dem
Mnd.),
‘Anbau’
führen mit den unter
Stock
(s. d.)
genannten Formen auf
ie.
*(s)teug-,
eine Gutturalerweiterung der Wurzel
ie.
*(s)teu-
‘stoßen, schlagen’.
Verstauchung
f.
‘Zerrung eines Gelenks oder der Gelenkbänder’
(Ende 17. Jh.).