steinalt
eWDG und ZDL
Bedeutung
sehr alt; ungewöhnlich alt
Synonym zu uralt
Kollokationen:
als Adjektivattribut: eine steinalte Frau; ein steinalter Mann
Beispiele:
ein steinaltes MütterchenWDG
steinalt sein, werdenWDG
Nun ist Chantek im Alter von 39 Jahren gestorben. […] Verglichen mit Artgenossen war der
Orang‑Utan steinalt, zudem litt er seit Längerem an
Herzproblemen. [Der Spiegel, 08.08.2017 (online)]
Als ich jung war, dachte ich, 64 – das wäre Lichtjahre von mir
entfernt. Mit 64 warst du alt, steinalt. Jetzt bin
ich 71 und sehe, dass das Alter viele Einschränkungen mit sich bringt.
[…] [Welt am Sonntag, 30.09.2018]
Natalie G[…] kritisierte, dass es »viele pseudowissenschaftliche bis richtiggehend unseriöse oder gar gefährliche Angebote gibt, die mit vermeintlichem »Geheimwissen«, wie man steinalt wird, hausieren gehen und damit Menschen verunsichern«. [Die Zeit, 20.10.2017 (online)]
Das Gemäuer mit dem klingenden Namen Hexenturm ist
steinalt, genauer aus der Zeit um 1250. [Südkurier, 29.07.2015]
Was ist der Unterschied zwischen einem Marienkäfer und den
Sportfreunden Obersalbach? Ja ja, der Witz ist
steinalt. […] Während der
Marienkäfer sieben Punkte auf seinem Rücken trägt, haben die Obersalbacher
als Tabellenletzter der Fußball‑Kreisliga […]
nur einen auf ihrem Konto. [Saarbrücker Zeitung, 23.05.2007]
Steinaltes Brot entdeckt
[Überschrift]
[…] Ein Brot, das nach Angaben eines Schweizer
Archäologen aus der Jungsteinzeit stammt, ist kürzlich in Twan am Bieter See
in der Schweiz entdeckt worden. Es soll zwischen den Jahren 4000 und 3500
vor unserer Zeitrechnung gebacken worden sein. [Neues Deutschland, 08.12.1982]
ironischNeben Philip und mir wohnte noch der Jurastudent Bobo, der wie wir
gerade mal neunzehn Jahre alt war, und ein deutlich älterer Architekt namens
Christoph in der WG. Christoph war steinalt, sicher
schon dreißig, genau wussten wir es nicht. [Die Welt, 18.05.2019]
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Stein · steinhart · steinreich · steinalt · steinern · steinig · steinigen · versteinern · versteinert · Versteinerung · Steinbock · Steinbrech · Saxifraga · Steingut · Steinmetz · Steinpilz
Stein m. ‘natürlicher, aus Mineralien bestehender, fester, harter Körper, Fels’, ahd. (8. Jh.), mhd. stein, asächs. mnd. stēn, mnl. nl. steen, afries. stēn, aengl. stān, engl. stone, anord. steinn, schwed. sten, got. stains (germ. *staina-) kann wie griech. stī́on (στῖον) ‘Kiesel’, aslaw. stěna, russ. stená (стена) ‘Wand’ als Bildung mit dem Suffix ie. -no- im Sinne von ‘das Harte, Verdichtete’ zu einer Wurzel ie. *stāi-, *stī̌- ‘(sich) verdichten, zusammendrängen, stopfen, gerinnen, stocken’ gestellt werden, zu der vielleicht auch aind. styā́yatē ‘gerinnt, wird fest’, griech. stī́ā (στία) ‘Steinchen, Kiesel’, stéār (στέαρ) ‘(stehendes) Fett, Talg’ (s. Stearin), lat. stīria ‘Tropfen’, lit. stìngti ‘fest werden, starr, steif werden, gerinnen’ gehören. Redensartlich Stein des Anstoßes ‘Ursache für ein Ärgernis’ (Luther), jmdm. einen Stein in den Garten werfen ‘etw. jmdm. zum Ärger tun’, Steine in den Weg legen ‘Hindernisse bereiten’ (16. Jh.). – steinhart Adj. ‘hart wie Stein, sehr hart, mitleidlos’, mhd. steinherte, -hart. steinreich Adj. ‘viele Steine, Felsbrocken aufweisend’, vor allem steigernd ‘sehr reich’ (15. Jh.). Ebenfalls vergleichend-steigernd steinalt Adj. ‘hochbetagt’ (16. Jh.). steinern Adj. ‘aus Stein bestehend’ (um 1500), älter ahd. (um 800), mhd. steinīn. steinig Adj. ‘voller Steine, uneben’, ahd. steinag (um 800), mhd. steinec, steinic. steinigen Vb. ‘durch Steinwürfe töten’ als Art der Hinrichtung (15. Jh.); älter steinen nach entsprechendem ahd. steinōn (9. Jh.), mhd. steinen; vgl. dagegen ahd. steinen ‘mit Edelsteinen besetzen’ (8. Jh.). versteinern Vb. ‘zu Stein machen oder werden’ (Ende 17. Jh.), für älteres versteinen, mhd. versteinen; versteinert Part.adj. ‘zu Stein geworden’ (von Fossilien), ‘erstarrt’ (18. Jh.); Versteinerung f. ‘zu Stein gewordener Überrest eines Lebewesens’ (18. Jh.). Steinbock m. Ziegengattung des Hochgebirges, mhd. steinboc, zu Stein ‘Fels’ (s. oben); daneben Steingeiß f., mhd. steingeiʒ. Als Name eines Tierkreiszeichens und Sternbilds (Stainpock, 15. Jh.) Übersetzung von lat. caprīcornus; aus lat. caper, Genitiv caprī ‘Bock’ und lat. cornū n., cornus m. ‘Horn’, entsprechend griech. aigócerōs (αὶγόκερως), aus griech. aíx, Genitiv aigós (αἴξ, αἴγός) f. ‘Ziege’, m. ‘Bock’ und kéras, in der Komposition -kerōs (κέρας, -κερως) ‘Horn’. Steinbrech m. Heilpflanze, gilt seit der Antike als „Steine brechendes“ Mittel bei Nieren- und Blasensteinen, ahd. steinbrehha, -brech(e) f. (Hs. 11. Jh.), spätmhd. steinbreche f., mnd. stēnbreke. Der Name ist eine Übersetzung von lat. saxifraga (herba) f., zu lat. saxifragus Adj. ‘Steine brechend’ (Plinius), aus lat. saxum ‘Fels, Stein’ und lat. frangere (frāctum) ‘zerbrechen’. Als Gattungsbegriff botan.-lat. Saxifraga (Linné 1753). Maskulines Genus beginnt vom 14. Jh. an sich durchzusetzen. Heilende Wirkung bei Steinleiden wird der Pflanze heute nicht mehr zugeschrieben. Doch die spätere Erklärung, der Name der Pflanze sei entstanden, weil sie „auf den Felsen und Steinklippen wachse“, ist eine nachträgliche und für eine Wiesenpflanze wie den Steinbrech überdies unzutreffende Interpretation. Vgl. . 4, 139 Steingut n. ‘Geschirr aus Ton, glasierte Tonware’ (18. Jh.). Steinmetz m. ‘Bearbeiter von Steinen’, ahd. steinmezzo (um 1000), mhd. steinmetze. Dessen zweiter Bestandteil gilt als Rückentlehnung aus galloroman. *matsio ‘Maurer’ (woraus mlat. macio, matio sowie afrz. frz. maçon ‘Maurer’), das seinerseits aus dem Germ. hergeleitet wird, und zwar aus einem zu germ. *makō(n) in der Endung latinisierten *makjo ‘Maurer, Steinmetz’. In germ. *makō(n) sieht man eine Substantivbildung zu dem unter machen (s. d.) behandelten Verb, hier in seiner frühen, vorauszusetzenden Bedeutung ‘kneten, formen, zusammenfügen’ im Bereich des Lehmbaus. Steinpilz m. (Anfang 18. Jh.), wohl nach seinem festen Fleisch und dem steinähnlichen Äußeren der jungen Pilze.
Thesaurus
Synonymgruppe
Uralt... ·
aus grauer Vorzeit ·
sehr alt ·
uralt ●
steinalt ugs.
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
(ein) biblisches Alter (erreichen) ·
(ein) biblisches Alter (haben) ·
(ein) gesegnetes Alter (haben) ·
(ein) hohes Alter (erreichen) ·
alt wie Methusalem ·
hoch an Jahren ·
steinalt ·
uralt ●
sehr alt Hauptform ·
greis geh. ·
hochbejahrt geh. ·
hochbetagt geh. ·
scheintot derb, abwertend
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Zitationshilfe
„steinalt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/steinalt>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
stein- steilrecht steilrandig steilgieblig steilgiebelig |
steinbeschwert steinen steinern steinerne Hochzeit steinerweichend |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)