stichhaltig
GrammatikAdjektiv
Nebenform österreichisch stichhältig
Aussprache
Worttrennung stich-hal-tig ● stich-häl-tig
Wortzerlegung stichhalten -ig
Wortbildung
mit ›stichhaltig‹/›stichhältig‹ als Erstglied:
Stichhaltigkeit
eWDG
Bedeutung
überzeugend, wohlbegründet, nicht widerlegbar
Beispiele:
eine stichhaltige Begründung, Antwort
die Argumente, Gründe sind nicht stichhaltig
eine Behauptung, die sich als nicht stichhaltig erwies
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Stich · Stek · stichhaltig · Stichprobe · Stichtag · Stichwahl · Stichwort
Stich m. ‘Einbohren eines spitzen Gegenstandes, die dadurch entstandene Wunde, Einstechen einer Nadel (mit Faden), das dadurch entstehende Fadenmuster, stechender Schmerz, steile Anhöhe, beginnende Fäulnis’, ahd. stih (um 900), mhd. stich, auch ‘Knoten, Punkt, Augenblick, abschüssige Stelle, steile Anhöhe’, asächs. stiki, mnd. stēk(e), mnl. stēke, nl. steek, aengl. stice, engl. stitch, got. stiks ‘Stich, Punkt’ (germ. *stiki-) steht als Verbalabstraktum zu den unter stechen (s. d.) angeführten Wurzelerweiterungen ie. *(s)teg- bzw. *(s)teig-, *(s)tig- ‘stechen, spitz’. Die Wendung im Stich lassen ‘bei Gefahr allein lassen, verlassen’ (15. Jh., geläufig seit 17. Jh.) bedeutet eigentlich ‘im Stich des Gegners lassen’ (beim ritterlichen Turnier). Aus dem Nd. wird übernommen Stek m. seemännischer ‘Knoten’ (20. Jh.), im Anschluß an mnd. stēk(e) (s. oben), eigentlich ‘Stich’, hier ‘das Durchgesteckte’. stichhaltig Adj. ‘unwiderlegbar, überzeugend’ (um 1800); vgl. Stich halten ‘standhalten, sich als zuverlässig erweisen’ (16. Jh.), wohl ebenfalls aus dem ritterlichen Turnierwesen stammend. Stichprobe f. ‘Prüfung ausgewählter einzelner Exemplare’ (19. Jh.), eigentlich ‘beim Abstich des Schmelzofens entnommene Probe’ (16. Jh.). Stichtag m. ‘für etw. Bestimmtes (durch Auswahl) festgelegter Tag’ (18. Jh.), vgl. mnd. stēkedach. Stichwahl f. ‘zwischen zwei Kandidaten eine Entscheidung herbeiführende Wahl’ (19. Jh.); nach dem Schützenschießen, wo bei Gleichstand die besten Schützen mit einem letzten Schuß um den Erfolg stechen (17. Jh.), entsprechend dem entscheidenen Lanzenstechen im ritterlichen Turnier. Stichwort n. ‘stechendes, verletzendes Wort’ (15. Jh.), ‘für einen bestimmten Zweck aus einem Zusammenhang herausgenommenes Wort, letztes Wort eines Schauspielers, nach dem ein anderer einsetzt’ (18. Jh.), ‘Lemma, behandeltes Wort in Lexika’, im Plural ‘Anhaltspunkte, Gedanken für den Aufbau einer Rede, eines Aufsatzes’ (19. Jh.), in den letztgenannten modernen Verwendungen im Sinne von ‘hervorstechendes, herausgestochenes Wort’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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Assoziationen |
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gesichert ·
handfest ·
sicher ·
stichhaltig ●
belastbar fig., Jargon ·
beweiskräftig juristisch ·
hieb- und stichfest fig. ·
nachweislich (Adjektiv) selten ·
sicher wie das Amen in der Kirche ugs. ·
wasserdicht ugs., fig.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›stichhaltig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›stichhaltig‹.
Verwendungsbeispiele für ›stichhaltig‹, ›stichhältig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es gebe keine ökonomisch stichhaltige Begründung für die Beschränkung der Öffnungszeiten.
[Die Zeit, 14.10.1999, Nr. 42]
Ihre Argumente erweisen sich bei näherer Prüfung als nicht stichhaltig.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1940]]
Besonders heftig diskutiert wird dabei die Frage, wie stichhaltig psychiatrische Gutachten sind.
[Die Zeit, 23.08.2013 (online)]
Was auf dem Papier so plausibel erscheint, ist in Wirklichkeit nicht stichhaltig.
[Die Zeit, 29.02.2008, Nr. 10]
Die rein praktischen Gründe, die zur Erklärung dafür gesucht wurden, sind schließlich alle nicht stichhaltig.
[Gudenrath, Eduard: Geist und Gestalt in der Baukunst, Berlin: Oestergaard 1929, S. 161]
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