salopp, spöttisch, sonst abwertend eine gehobene gesellschaftliche Stellung, Reichtum, Bildung, gepflegte Umgangsformen o. Ä. kultivierend und (betont) zum Ausdruck bringend
Synonym zu stinkfein
Beispiele:
Die ganze Familie ist so stinkvornehm, daß
sich selbst die Queen von England in dieser Gesellschaft unbehaglich fühlen
würde. [die tageszeitung, 05.12.1992]
Es [Das Hotel »Ritz« in Paris] gehört bis heute zu den luxuriösesten Häusern der Welt. […] »Ritzy« wurde ein Begriff, mit dem Amerikaner bis heute Dinge von elegant bis stinkvornehm benennen. [Aachener Zeitung, 15.10.2018]
So sieht »Smart Power« unter der Lupe aus – eine Schöne Neue Welt,
in der fette Medienbonzen in ihren stinkvornehmen
Bürohochhäusern in London, Paris und Manhattan sich nicht mehr selbst ihre
Hände in Kriegsgebieten schmutzig machen müssen. [Propagandameldungen vom 21. September 2016, 21.09.2016, aufgerufen am 01.09.2020]
Die längst verstorbene Ahnfrau, die es [das Wort »schweinös«] erfand, würde von den Heutigen bestimmt als
stinkvornehm und scheißbürgerlich abgetan werden,
dann sie fand Dinge schweinös, die heute zum guten Ton gehören. Sie hatte
etwas gegen Verdauungsprodukte im Sprachschatz – und nicht einmal so
harmlose Necknamen wie »Arschgeige« oder »Hosenscheißer« durfte man in ihrer
Gegenwart aussprechen. [Süddeutsche Zeitung, 27.10.2001]
Natürlich, Gangster blieb Gangster. Egal, ob er in einer Mietskaserne
von Soho hauste oder im stinkvornehmen
Mayfair‑Distrikt. [Berliner Zeitung, 12.08.1964]