stolz
Adj.
‘seines eigenen Wertes bewußt’,
auch
‘hochmütig, überheblich’.
Das nur im
Kontinentalwestgerm. bezeugte Adjektiv
ahd.
stolz
‘hochfahrend, sich überhebend’
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
stolz
‘töricht, übermütig, stattlich, prächtig, herrlich, hochgemut’,
mnd.
stolt
‘hochgeboren, ritterlich, edel, vornehm, berühmt, standesbewußt, hochmütig’,
mnl.
nl.
stout
‘kühn, verwegen’,
afries.
stult
‘stolz’
stellt sich mit Ablaut
(westgerm.
*stulta-)
zu den unter
↗
Stelze
(s. d.)
angegebenen Formen,
so daß eine Ausgangsbedeutung
‘steif aufgerichtet, gerade’
vermutet werden kann.
Dagegen vertritt
Frings
die Auffassung, daß
ahd.
stolz
wie
afrz.
estout
‘kühn, tapfer, hart, hochmütig’
aus
lat.
stultus
‘töricht, albern, dumm’
hervorgegangen sei,
vgl.
Frings
in: Studien zur Goethezeit
(1968) 58 f.
Anders
FEW
17, 245 f.,
wo für
afrz.
estout
Herkunft aus dem
Germ.
(
anfrk.
*stolt)
angenommen wird.
Stolz
m.
‘Selbstbewußtsein, Hochmut, Überheblichkeit’
(15. Jh.);
vgl.
mhd.
stolzheit.
stolzieren
Vb.
‘stolz einhergehen’,
mhd.
stolzieren;
vgl.
mhd.
stolzen.