sträuben
Vb.
‘starr emporrichten’,
reflexiv
‘sich aufrichten’,
übertragen
‘sich widersetzen’,
ahd.
strūbēn
‘starren, rauh sein’
(10. Jh.),
strūben
‘nach oben richten, rauh machen’
(10. Jh.),
mhd.
strūben
‘starren, rauh emporstehen (von Haaren und Federn), starr emporrichten, sich widersetzen’,
asächs.
strūƀian,
mnd.
strǖven,
mnl.
strūven,
gebildet zum Adjektiv
mhd.
strūp,
strūbe
‘starrend, rauh emporstehend (von Haaren, Federn), struppig, krauskopfig’,
frühnhd.
straub,
asächs.
mnd.
strūf
‘rauh, uneben, holperig, struppig, wirr’,
nl.
stroef,
verwandt mit den unter
↗
strubbelig
und
↗
struppig
(s. d.)
aufgeführten Formen.
Außergerm. sind vergeichbar
griech.
stryphnós
(
στρυφνός)
‘herb vom Geschmack, sauer, zusammenziehend, streng’,
lit.
strùbas
‘kurz, stumpf, abgestumpft’,
vielleicht auch
aslaw.
strupъ
‘Wunde, Verwundung’,
russ.
strup
(
струп)
‘Schorf, Grind, Kruste einer Wunde’.
Rückführung auf eine Labialerweiterung von
ie.
*streu-,
*strū̌-
(wozu auch
↗
Strauch,
↗
straucheln,
s. d.),
einer Form der unter
↗
starren
(s. d.)
angeführten Wurzel
ie.
*(s)ter(ə)-,
*(s)trē-
‘starr, steif sein’,
ist möglich.
Das intransitive
ēn-Verb
und das transitive
jan-Verb
(s. oben die
ahd. Formen)
sind frühzeitig miteinander vermischt worden;
im
Nhd. herrscht
aus dem
jan-Verb
entstandenes umgelautetes
sträuben.
Die Bedeutung
‘sich widersetzen, sich wehren’
(bereits
mhd.)
ergibt sich aus dem Emporrichten der Fellhaare,
der Federn, des Kammes, der Mähne widerstrebender Tiere.
haarsträubend
Adj.
‘entsetzlich, schrecklich’,
eigentlich
‘die Haare sträuben machend’
(19. Jh.).