stramm
Adj.
‘straff, fest gespannt, prall, kräftig’.
Seit dem Anfang des 15. Jhs. belegtes
mnd.
stram,
vereinzelt auch
stramp
‘straff gespannt, steif, steil, hochaufgerichtet’
ist zu
Ende des 17. Jhs.
auch in
hd. Wörterbüchern nachweisbar
und wird im 18. Jh. von Schriftstellern
nd. Herkunft,
immer noch als mundartlich geltend,
im
Hd. verbreitet,
setzt sich aber im 19. Jh.,
wohl durch die Militärsprache,
allgemein durch.
Es kann
(bei
m(m)
aus
mb,
wie das vereinzelte
mnd. Zeugnis nahelegt)
mit
nl.
stram
‘stark, steif, gespannt’,
anord.
-strambr
(in
hafstrambr
eine Walart),
isl.
strembinn
‘mühevoll, schwierig, schwer verdaulich’,
norw.
(mundartlich)
stremben
‘aufgebläht’,
stremba
‘spannen, Brust oder Magen aufblähen’,
den unter
↗
strampeln
(s. d.)
und
↗
Strumpf
(s. d.)
verzeichneten Formen
und
lit.
stram̃pas
‘Knüttel’,
apreuß.
strambo
‘Stoppel’
auf
ie.
*stremb-,
*stremp-
zurückgeführt werden,
eine nasalierte Labialerweiterung der unter
↗
starren
(s. d.)
genannten Wurzel
ie.
*(s)ter(ə)-
‘starr, steif sein’.
de Vries
Nl.
707
möchte allerdings in dem relativ spät bezeugten Wort
eine sekundäre Bildung
(ähnlich
straff)
annehmen.
Im
Hd. wird in allgemeiner Verwendung
straff
bevorzugt.
Jedoch bildet
stramm
die Verbalkomposita
strammstehen
Vb.
‘militärisch geradestehen’
und
strammziehen
Vb.
‘straffziehen’
(beide 19. Jh.);
vgl.
die Hosen strammziehen
‘durch Schläge bestrafen’.