umgangssprachlich als Stress auf jmdn. wirken; körperlich, seelisch überbeanspruchen
stressen
Duden GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Streß · stressen · stressig
Streß
m.
‘(gesundheitsschädigende) Überbeanspruchung des menschlichen Organismus durch große physische und psychische Belastungen’,
Übernahme (50er Jahre 20. Jh.) von gleichbed.
amerik.-engl.
stress,
das zuerst 1936 von dem kanadischen Physiologen
H. Selye
als medizinischer Terminus im oben angegebenen Sinne verwendet wird.
Engl.
stress
‘Nachdruck, Gewicht, Beanspruchung, Belastung, Spannung’
geht entweder als Kürzung von
engl.
distress
‘Qual, Schmerz, Kummer, Not, Erschöpfung’
auf
afrz.
destrece
‘Bedrängnis, Angst, Not’
(vlat.
*districtia
‘Enge’,
abgeleitet von
lat.
districtus,
Part. Perf. zu
lat.
distringere
‘auseinanderziehen, -dehnen, von allen Seiten zusammenschnüren, einengen’)
oder auf
afrz.
estrece
‘Enge, Druck, Bedrückung’
(zu
afrz.
estrecier
‘enger machen, zusammenziehen’,
dieses aus gleichbed.
vlat.
*strictiāre,
abgeleitet von
lat.
strictus
‘dicht, straff, stramm, eng’,
Part.adj. zu
lat.
stringere
‘schnüren, zusammenbinden, (ab)streifen’)
zurück.
Davon abgeleitet
stressen
Vb.
‘sehr anstrengen, erschöpfen, überbeanspruchen’
und
(umgangssprachlich)
stressig
Adj.
‘sehr anstrengend, belastend’
(beide 20. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
Synonymgruppe
(eine) nervliche Belastung darstellen
·
(jemanden) in Anspannung versetzen
·
(jemanden) nervlich belasten
·
(jemanden) stressen
·
(jemanden) unter Stress setzen
·
an jemandes Nerven zerren
·
↗nervenaufreibend (sein)
·
nervlich belastend (sein)
●
(jemandem) die Schweißperlen auf die Stirn treiben
fig.
·
an den Nerven zehren
fälschlich
·
an den Nerven zerren
Hauptform
·
an jemandes Nerven zehren
fälschlich
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Stress machen
·
Stress verursachen
·
rumstressen
·
stressen
Typische Verbindungen zu ›stressen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›stressen‹.
Verwendungsbeispiele für ›stressen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und wenn man gestresst ist, dann ist der Gast auch gestresst.
Die Zeit, 27.04.2009, Nr. 18
Und es stresst mich, dass ich nur eine begrenzte Zeit habe, mich auszubilden, weiterzubilden, fortzubilden.
Der Tagesspiegel, 19.01.2002
Als wir losgelegt haben, war ich gestreßt, jetzt fühle ich mich erholt.
Süddeutsche Zeitung, 27.07.1999
Der Partner wiederum ist gestreßt, weil er nicht flüchten kann.
Bild, 22.07.1998
Die Verkäuferinnen dort trugen weiße Schürzen, waren permanent gestreßt und legten Wert auf aufgeklebte Fingernägel in verschiedenen Farben.
Kopetzky, Steffen: Grand Tour, Frankfurt am Main: Eichborn 2002, S. 875
Zitationshilfe
„stressen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/stressen>, abgerufen am 28.02.2021.
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