Strick
m.
‘kurzes, gedrehtes Seil, kräftige Schnur’,
nur
dt. und
nl.
Ahd.
stric
‘(Fang)schlinge’
(8. Jh.),
mhd.
stric
‘Schlinge, Fessel, Fallstrick, Seil’,
mnd.
strik
‘derbe Schnur, Fangnetz, Falle’,
mnl.
stric,
strec,
stricke,
nl.
strik,
auch
‘Knoten, geknüpfte Schleife’
führen auf
(expressives
kk
aufweisendes)
westgerm.
*strikka-,
das sich mit
lat.
stringere
(
strictum)
in der Bedeutung
‘straff anziehen, zusammenbinden, schnüren’
(vgl.
strictus
‘straff’)
zu
ie.
*streig-
‘steif, straff, zusammendrehen, Strick’
stellt,
wohl eine Erweiterung der unter
starren
(s. d.)
angegebenen Wurzel
ie.
*(s)ter(ə)-
‘starr, steif sein’.
Im Sinne von
‘Fangschlinge’
hält sich
Strick
in der Jägersprache (bei Vogel- und Wildfang) bis ins
Nhd.,
wird aber schließlich von
Schlinge
abgelöst.
Seit mhd. Zeit zunehmend für
‘Seil, kräftige Schnur’,
vgl.
wenn alle Stricke reißen
‘im äußersten Notfall’
(18. Jh.);
dann auch
‘Strang des Henkers’,
vgl.
den Strick (‘Tod am Galgen’)
verdient haben
(18. Jh.),
jmdm., sich einen Strick drehen
‘auf sein Verderben hinarbeiten’
(16. Jh.).
Aus der Übertragung auf eine Person
(
Strick
‘einer, der den Galgenstrick verdient hat’,
16. Jh.)
entwickelt sich
‘Tunichtgut, Schlingel’,
meist von Kindern
(ebenfalls 16. Jh.).
–
Fallstrick
m.
‘Schlinge, Strick, der zu Fall bringt’
(16. Jh.).
stricken
Vb.
‘einen Faden zu einem Maschengewebe verknüpfen’
(mit Stricknadeln),
ahd.
stricken
‘eine Schlinge, einen Knoten knüpfen’
(um 1000),
mhd.
stricken
‘(Stricke) zusammenfügen, verknüpfen (zu Netzen für Fisch- und Vogelfang), festschnüren, heften, schlingen, binden, stricken’.
bestricken
Vb.
‘umgarnen, bezaubern, betören’,
eigentlich
‘mit Stricken, mit Netzen fangen’,
ahd.
bistricken
‘zusammenbinden, schnüren’
(8. Jh.),
mhd.
bestricken
‘(mit einem Strick) fangen, fesseln’,
bildlich
‘umgarnen, betören, für sich einnehmen’.
Strickzeug
n.
(18. Jh.).