Strolch
m.
‘Landstreicher, Spitzbube, Lump’,
zuerst
(Anfang 17. Jh.)
als gaunersprachlicher Ausdruck
(nach älterem
Strölchling,
16. Jh.),
danach
(17./18. Jh.)
vor allem bei
schweiz. und
südwestd. Schriftstellern belegt,
schließlich
(seit 19. Jh.)
allgemein literatursprachlich.
Herkunft unbekannt.
Vielleicht mit Gutturalerweiterung aus
alem.
strollen
‘ziellos umherstreifen’,
Stroll
‘Landstreicher’
hervorgegangen.
Storfer
Wörter
(1935) 336 f.
glaubt,
daß
ital.
astrologo
‘Astrologe, Sterndeuter, Prophet’
(s.
↗
Astrologe),
lombard.
strolago,
strolegh
‘Astrologe im Heerestroß, Gaukler, Vagabund’
(vgl.
ital.
strolago
‘Astrologe’,
auch
‘böser, pfiffiger Mensch’)
im 15. und 16. Jh.
durch schweizerische und schwäbische Landsknechte
in die
alem. Mundarten aufgenommen
und zu
Strolch
umgebildet wurde.
strolchen
Vb.
‘sich herumtreiben, umherstreifen’
(18. Jh.,
seit dem 19. Jh. auch literarisch).