fein gegliedert, gestaltet
subtil
Grammatik Adjektiv
Aussprache [zʊpˈtiːl]
Worttrennung sub-til
Häufige Falschschreibung suptil
Wortbildung
mit ›subtil‹ als Grundform:
Subtilität
Herkunft aus subtīlislat ‘fein, dünn, zart’, übertragen ‘genau, gründlich, feinfühlend, fein unterscheidend’ < tēlalat ‘Gewebe’
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
feinsinnig, zartfühlend
Beispiele:
ein subtiles Empfinden, eine subtile Beziehung
sich subtil in etw. einfühlen
subtile (= scharfsinnige, komplizierte) Gedankengänge, Überlegungen, Fragen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
subtil
Adj.
‘zart, fein, sorgsam, spitzfindig, schwierig’,
mhd.
subtīl,
entlehnt aus
lat.
subtīlis
‘fein, dünn, zart’,
übertragen
‘genau, gründlich, feinfühlend, fein unterscheidend’;
aus
*subtexlis
‘untergewebt, fein gewebt’,
zu
lat.
tēla
‘Gewebe’,
lat.
texere
(textum)
‘weben, flechten, zusammenfügend verfertigen, bauen, errichten’
(s.
Text).
In der Sprache der Mystiker bezeichnet
subtīl
die Feinheit geistiger Substanz,
die Genauigkeit und Differenziertheit
menschlichen Wahrnehmens, Erkennens und Denkens
oder die Schwierigkeit,
geistige Sachverhalte zu verstehen.
Bereits bei den Mystikern entwickelt sich aus
‘(allzu)fein zergliedernd’
die Bedeutung
‘spitzfindig’
(danach mehrfach bei
Luther).
Thesaurus
Synonymgruppe
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›subtil‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›subtil‹.
Verwendungsbeispiele für ›subtil‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Aber das alles war Handwerk, verglichen mit der subtilen Kunst des Maserns.
[Harig, Ludwig: Ordnung ist das ganze Leben, München u. a.: Hanser 1987 [1986], S. 230]
Die Folgen sind auf subtile Weise verheerend, vor allem für die Kultur.
[Die Zeit, 02.03.2000, Nr. 10]
Aber wo drucken wir in einem Jahr unsere kleine subtile Freude hin?
[konkret, 1995]
Das war länger als zehn Jahre her, als wir uns zu Beginn der Fünfziger daranmachten, die Art des Hauses subtiler zu gestalten.
[Harig, Ludwig: Ordnung ist das ganze Leben, München u. a.: Hanser 1987 [1986], S. 388]
Mit subtiler Überzeugungsarbeit haben diese folterähnlichen Methoden nichts zu tun, »bewährt« haben sie sich über die Jahrhunderte trotzdem.
[Die Zeit, 12.06.2012 (online)]
Zitationshilfe
„subtil“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/subtil>.
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