Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

sukzessiv

Grammatik Adjektiv · ohne Steigerung
Statt sukzessiv kann in adverbieller Verwendung auch das Adverb sukzessive verwendet werden.
Aussprache  [zʊkʦɛˈsiːf]
Worttrennung suk-zes-siv
formal verwandt mitsukzessive
Herkunft aus successivemlat ‘hernach, später in der Folge, nachfolgend’ < succēderelat ‘hinaufsteigen, heranrücken, (nach)folgen’
eWDG und ZDL

Bedeutung

allmählich (vor sich gehend)WDG;
nach und nach, schrittweise (erfolgend)
entsprechend der Bedeutung von sukzessive
Beispiele:
eine sukzessive EntwicklungWDG
die neuen Vorstellungen setzten sich sukzessiv durchWDG
Außer dem Prinzip Hoffnung hat die FDP bisher kein Mittel gegen ihren sukzessiven Niedergang. [Mittelbayerische, 14.02.2023]
Ein lesenswerter Roman, gerade in einer Zeit, wo in Ländern wie Afghanistan und Iran die Rechte der Frauen sukzessiv eingeschränkt werden. [Münchner Merkur, 09.02.2023]
In einem lange währenden Prozess sind sukzessiv aus den spätmittelalterlichen Vogteien die Ämter der Neuzeit und schließlich die Kreise entstanden, eine Entwicklung, die einherging mit der Verbürokratisierung und der Spezialisierung der Verwaltung. [Leipziger Volkszeitung, 30.09.2009]
Sprache ist sukzessiv, entfaltet sich notwendigerweise im Aufeinanderfolgenden, Logischen, Analytischen. [Basler Zeitung, 08.06.1998]
Im Jahre 1919 organisierten sie den Widerstand gegen die Japaner, in den dreißiger Jahren bildeten sie den Kern der Opposition gegen die Politik der sukzessiven Zugeständnisse. [Die Zeit, 13.04.1950]
Ein Lehrer hatte bei einer Verlagsbuchhandlung nach einem ihm von dieser zugesandten Kataloge das Werk »Gymnasium«, Ausgabe B, Methode Rustin für Obertertia bis Untersekunda, für einen Preis von 90 Pfennig pro Heft zur sukzessiven Lieferung bestellt. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 02.03.1911]

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

sukzessiv · sukzessive · Sukzession
sukzessiv Adj. ‘allmählich fortschreitend, schrittweise sich vollziehend’. Dem seit dem 18. Jh. (im 17. Jh. gelegentlich sukzessivisch) gebräuchlichen Adj. geht sukzessive Adv. ‘nach und nach, allmählich’ (2. Hälfte 15. Jh.) voraus, eine Übernahme von mlat. successive Adv. ‘hernach, später in der Folge, nachfolgend’, einer Bildung zu lat. succēdere (successum) ‘hinaufsteigen, heranrücken, (nach)folgen’ (vgl. lat. cēdere ‘einhergehen, schreiten, weichen’ und s. sub-). Sukzession f. ‘Thron-, Erb-, Entwicklungs-, Reihenfolge’, entlehnt (16. Jh.) wohl über gleichbed. afrz. frz. succession (12. Jh.) aus lat. successio (Genitiv successiōnis) ‘das Nachrücken, Nachfolge, Fortgang’.

Thesaurus

Synonymgruppe
allmählich · graduell · langsam aber stetig · mit der Zeit · nach und nach · ratenweise · schrittweise · sukzessiv · sukzessive · zögernd  ●  peu à peu  franz. · langsam aber sicher  ugs. · langsam langsam  ugs. · mählich  geh., veraltend · zizerlweis  ugs., österr., bayr.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›sukzessiv‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›sukzessiv‹.

Zitationshilfe
„sukzessiv“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/sukzessiv>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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