synchronisch
Adj.
‘zeitlich zusammenfallend, übereinstimmend, gleichzeitig verlaufend’,
entlehnt
(vereinzelt 1. Hälfte 19. Jh.,
häufiger seit frühem 20. Jh.)
über
spätlat.
synchronus
aus
griech.
sýnchronos
(
σύγχρονος)
‘gleichzeitig, von gleicher Zeit und Dauer’;
vgl.
griech.
chrónos
(
κρόνος)
‘Zeit, Dauer’.
Daneben auch gleichbed.
synchron
Adj.
(19. Jh.),
das in verschiedenen technischen Bereichen,
vor allem der Filmtechnik von Ton- und Bildablauf,
aber auch als Bestimmungswort von Zusammensetzungen wie
Synchronsprecher,
-getriebe,
-uhr
verwendet wird;
vgl. das aus dem
Amerik.-Engl. übernommene
Synchrotron
n.
in der Kernphysik
‘Anlage zur Beschleunigung geladener Elementarteilchen auf der gleichen Laufbahn’
(Mitte 20. Jh.),
aus
synchro(n)
und
(elec)tron.
Zur Verwendung des Wortes in der Sprachwissenschaft s. unten.
–
synchronisieren
Vb.
‘zeitlich aufeinander abstimmen, zeitlich gleichschalten, koordinieren’,
in der Filmtechnik
‘Bild- und Tonablauf in zeitliche Übereinstimmung bringen’,
in der Technik
‘den Gleichlauf zwischen zwei Vorgängen, Maschinen oder Geräteteilen herstellen’
(20er Jahre 20. Jh.),
möglicherweise unter Einfluß von älterem gleichbed.
engl.
to synchronize,
frz.
synchroniser.
Synchronisation
f.
in der Filmtechnik
‘zeitliches Aufeinanderabstimmen von Bild- und Tonablauf, nachträgliche Vertonung eines ohne Ton oder in fremder Sprache aufgenommenen Films’
(1. Hälfte 20. Jh.),
nach gleichbed.
amerik.-engl.
synchronization.
Synchronie
f.
in der Sprachwissenschaft
‘Betrachtung einer zeitlichen Entwicklungsstufe einer Sprache’
(ohne Einbeziehung ihrer historischen Entwicklung),
frz.
synchronie
(
Saussure
vor 1913,
publiziert 1916,
im
Dt. 1917).
Dazu gleichzeitig
synchronisch
Adj.
‘sprachliche Erscheinungen, einen Sprachzustand eines bestimmten Zeitraums betrachtend’,
frz.
synchronique;
auch gekürzt
synchron
(Mitte 20. Jh.).
Gegensatz
diachronisch
bzw.
Diachronie
(s. d.).