synthetisch
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung syn-the-tisch
Wortbildung
mit ›synthetisch‹ als Erstglied:
synthetisieren
·
mit ›synthetisch‹ als Letztglied:
fotosynthetisch
· photosynthetisch · polysynthetisch · vollsynthetisch
Herkunft zu synthetikósgriech (συνθετικός) ‘zum Zusammenstellen, Ordnen gehörig, geeignet, geschickt’
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
künstlich, durch Synthese erzeugt, der Natur nachgeschaffen
Beispiele:
synthetische Fasern, synthetisches Gewebe, synthetische Stoffe, synthetisches Leder, synthetische Gardinen, Edelsteine
ein synthetischer Pelz
Wäsche, ein Kleid aus synthetischem Material
die Produktion synthetischen Treibstoffes
saloppdie Limonade schmeckt synthetisch (= schmeckt nach einem künstlichen Aroma)
2.
zur Einheit verknüpfend, ganzheitlich darstellend
in gegensätzlicher Bedeutung zu analytisch
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Synthese · synthetisch · Synthetics
Synthese f. ‘Vereinigung, Zusammenfügung von Teilen zu einem einheitlichen Ganzen’, entlehnt (18. Jh.) aus lat. synthesis ‘Verbindung mehrerer zusammengehöriger Geschirrteile, Tafelgeschirr, -aufsatz’, spätlat. ‘Zusammensetzung, Mischung (eines Heilmittels)’, griech. sýnthesis (σύνθεσις) ‘Zusammensetzung, -stellung, -fügung’, zu griech. syntithénai (συντιθέναι) ‘zusammensetzen, -stellen, -fügen, übereinkommen’; vgl. griech. tithénai (τιθέναι) ‘setzen, stellen, legen’ (s. These). Anfangs und in der Wissenschaftssprache zuweilen noch heute in griech.-lat. Form Synthesis, seit dem frühen 19. Jh. Synthese (wohl nach älterem frz. synthèse, Descartes). Zuerst (Anfang 18. Jh. und vereinzelt) ‘Zusammenfügung, anatomischer Aufbau des Körpers’, dann in der Philosophie Bezeichnung einer erkenntnistheoretischen Methode, die die Teile des Erkenntnisvorgangs (Wahrnehmung, Vorstellung) zu einer höheren Einheit zusammenfügt (Kant, Mitte 18. Jh.; Gegensatz Analyse), speziell ‘dialektische Aufhebung des sich durch These und Antithese ergebenden Widerspruchs’ (Hegel), seit Anfang des 19. Jhs. auch im allgemeinen, oben genannten Sinne. – synthetisch Adj. ‘zusammengesetzt, verbindend, verknüpfend’, in der Philosphie ‘zur Einheit, Ganzheit verknüpfend, ganzheitlich darstellend’ (Mitte 18. Jh.), in der Chemie ‘auf chemischem Wege, künstlich erzeugt, hergestellt’ (1. Hälfte 20. Jh.); vgl. griech. synthetikós (συνθετικός) ‘zum Zusammenstellen, Ordnen gehörig, geeignet, geschickt’. Synthetics Plur. ‘auf chemischem Wege hergestellte Textilrohstoffe, Gewebe aus Kunstfaser’ (Mitte 20. Jh.), Übernahme von amerik.-engl. synthetics (zu engl. synthetic ‘künstlich hergestellt’).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
falsch ·
künstlich ·
nachgebildet ·
nicht echt ·
pseudo... ·
synthetisch ·
synthetisiert ·
unecht ●
artifiziell geh.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›synthetisch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›synthetisch‹.
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Sound
Stoff
Treibstoff
analytisch
erzeugt
hergestellt
herstellen
Verwendungsbeispiele für ›synthetisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wir verfügten über einen sehr geringen Ölvorrat, die synthetische Ölgewinnung war noch nicht auf vollen Touren.
[o. A.: Einhundertsechsunddreißigster Tag. Mittwoch, 22. Mai 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 15123]
Bei diesen erübrige es sich, den Alkoholgehalt synthetisch zu erhöhen.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1986]]
Kürzlich gelang es auch den Forschern, eine Anzahl solcher Verbindungen synthetisch herzustellen.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1933]]
Erst in den vergangenen Jahren hat sich die sogenannte Synthetische Biologie entwickelt.
[Die Zeit, 09.01.2012, Nr. 02]
So etwas ließe sich auch auf die Synthetische Biologie übertragen, schlägt er vor.
[Die Zeit, 31.05.2010, Nr. 22]
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