Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

tätigen

Grammatik Verb
Aussprache 
Worttrennung tä-ti-gen
Wortbildung  mit ›tätigen‹ als Erstglied: Tätigung
eWDG

Bedeutung

etw. ausführen, durchführen, abwickeln
Beispiele:
Kaufmannsspracheein Geschäft, einen Kauf, Verkauf, Abschluss tätigen
KaufmannsspracheHandelsgeschäfte, Verkaufsabschlüsse auf der Messe tätigen
papierdeutscher hat am Nachmittag noch schnell ein paar Einkäufe getätigt
papierdeutschdie Sowjetunion hat nach 1945 eine Reihe von Friedensschlüssen … getätigt [ Urania1954]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Tat · Täter · tätig · tätigen · betätigen · tätlich · Tatkraft · Tatsache
Tat f. ‘was ausgeführt worden ist oder werden soll, bewußte, gewollte (zweckgerichtete) Handlung, Leistung, Unternehmen’, ahd. (8. Jh.), mhd. tāt, asächs. dād, mnd. dāt, mnl. daet, nl. daad, aengl. (angl.) dēd, (westsächs.) dǣd, engl. deed, anord. dāð, schwed. dåd, got. gadēþs, germ. *-dēdi- führt als Abstraktbildung mit ie. ti-Suffix wie awest. niδātay- ‘das Nieder-, Ablegen’, lit. dė́tis ‘Last, Ladung, Fracht’, aslaw. blagodětь ‘Gnade, Wohltat, Dank’ auf ie. *dhēti-, neben *dhəti- in griech. thésis (θέσις) ‘das Aufstellen, Behauptung, aufgestellter Satz, Ausspruch’, lat. conditio ‘Gründung, Schöpfung, Stiftung, Werk’, eigentlich ‘das Zusammentun’, Bildungen zu der unter tun (s. d.) genannten Wurzel ie. *dhē- ‘setzen, stellen, legen’. – Täter m. ‘wer eine Tat, besonders Straftat begangen hat’ (15. Jh.); vgl. mhd. übeltæter, missetæter, s. auch Wohltäter. tätig Adj. ‘beruflich arbeitend, sich betätigend, rührig, aktiv, tatkräftig’ (16. Jh.), zuvor in Zusammensetzungen wie ahd. ubil- (9. Jh.), missitātig (um 1000), mhd. übel-, missetætic. tätigen Vb. ‘aus-, durchführen, vollbringen, erledigen, verrichten’ (Anfang 18. Jh.), besonders als Wort der Kaufmannssprache in Wendungen wie einen Abschluß, Einkauf, ein Geschäft tätigen; dazu betätigen Vb. ‘in Gang setzen, bedienen, in die Tat umsetzen, verwirklichen’, reflexiv ‘tätig sein, sich beschäftigen, arbeiten’ (17. Jh.), aus der Kanzlei- und Geschäftssprache in die Allgemeinsprache eingegangen. tätlich Adj. ‘handgreiflich, gewalttätig’ (16. Jh.), mnd. dātlīk ‘tätlich, gewaltsam, tatsächlich’. Tatkraft f. ‘zum Handeln erforderliche Energie und Einsatzbereitschaft’ (18. Jh.). Tatsache f. ‘wirklicher, feststehender, unbezweifelbarer Sachverhalt, Gegebenheit, Fakt(um)’, nachgebildet (1756) von dem Theologen Spalding für engl. matter of fact, das seinerseits lat. rēs factī ‘eine wirklich geschehene Tat’ wiedergibt. Einen vereinzelten, jedoch zweifelhaften Frühbeleg (Mitte 15. Jh.) vermutet Stammler in: Spätlese d. Mittelalters 1 (1963) 73 und 112.

Thesaurus

Synonymgruppe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›tätigen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›tätigen‹.

Verwendungsbeispiele für ›tätigen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das hat man früher weitgehend in der unterrichtsfreien Zeit getätigt. [Süddeutsche Zeitung, 08.03.2004]
Eine solche Äußerung habe ich zu keiner Zeit jemals getätigt. [Die Welt, 09.04.2003]
Nun haben ihn die Sechziger verpflichtet und damit einen guten Kauf getätigt. [Süddeutsche Zeitung, 20.09.2004]
Dem Senior des inhaftierten Trios wird angelastet, die Manipulationen in den Jahren 1982 bis 1989 getätigt zu haben. [Süddeutsche Zeitung, 06.04.1994]
Die Anzeigengeschäfte tätigte der Verlag bis Ende der sechziger Jahre selbst. [Tippach-Schneider, Sabine: Das große Lexikon der DDR-Werbung, Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf 2002, S. 392]
Zitationshilfe
„tätigen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/t%C3%A4tigen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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