töten
GrammatikVerb · tötet, tötete, hat getötet
Aussprache
Worttrennung tö-ten
Wortbildung
mit ›töten‹ als Erstglied:
Töter · Tötung
·
mit ›töten‹ als Letztglied:
abtöten
·
mit ›töten‹ als Binnenglied:
Bakterien tötend
· bakterientötend · geisttötend · keimtötend · nervtötend · pilztötend
Bedeutungsübersicht
- jmdn. gewaltsam ums Leben bringen
- ⟨sich töten⟩ Selbstmord begehen
- [umgangssprachlich, bildlich] etw. unwirksam, zunichtemachen
eWDG
Bedeutung
jmdn. gewaltsam ums Leben bringen
Beispiele:
einen Menschen, ein Tier töten
jmdn. mit einem Dolch, mit einer Axt töten
jmdn. fahrlässig, vorsätzlich töten
umgangssprachlichwenn Blicke töten könnten! (= Ausruf bei der Wahrnehmung eines feindseligen Blickes)
den Nerv eines Zahnes (schmerzlos) töten (= den Nerv eines Zahnes unempfindlich machen)
biblischdu sollst nicht töten
⟨sich töten⟩Selbstmord begehen
Beispiel:
er hat sich aus Lebensüberdruss, mit Gift getötet
umgangssprachlich, bildlich etw. unwirksam, zunichtemachen
Beispiele:
eine Zigarette töten (= zum Verlöschen bringen, ausdrücken)
die Zeit töten (= nutzlos verstreichen lassen)
saloppjmdm. den Nerv töten (= jmdm. auf die Nerven fallen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
tot · töten · Tötung · abtöten · ertöten · Totenbahre · Totenbett · Totengräber · Totenkopf
tot Adj. ‘gestorben, nicht mehr am Leben, öde, unbelebt, leer’, ahd. (8. Jh.), mhd. tōt, asächs. dōd, mnd. dōt, mnl. doot, nl. dood, aengl. dēad, engl. dead, anord. dauðr, schwed. död, got. dauþs, germ. *dauda- beruht auf einer Partizipialbildung mit to-Suffix (s. auch alt, kalt) und gehört im Sinne von ‘gestorben’ zu einem im Nhd. untergegangenen Verb für ‘sterben’, belegt in ahd. touwen (9. Jh.), tewen (10. Jh.), mhd. töuwen, touwen, asächs. dōian, mnl. doyen, douwen, (stark flektierend) anord. deyja und (ablautend) got. *diwan (Part. Prät. diwanō). Zieht man aslaw. daviti ‘würgen, erwürgen’, russ. davít’ (давить) ‘drücken, pressen, würgen’ und air. duine, kymr. dyn ‘Mensch’ (‘Sterblicher’) sowie (unsicher) lat. fūnus ‘Leichenbegängnis, Bestattung’ (aus *dheu̯(e)nos ‘auf den Tod bezügliche Erweisung’?) heran, so kann von einer Wurzel ie. *dheu- ‘hinschwinden, bewußtlos werden, sterben’ ausgegangen werden. – töten Vb. ‘gewaltsam ums Leben bringen, vernichten, zerstören’, ahd. tōden (um 1000), mhd. tœten, tœden, asächs. bidōdian, mnd. dȫden, mnl. dōden, nl. doden, aengl. ādȳdan, anord. deyða, schwed. döda, got. gadauþjan ‘töten’ ist Faktitivum zum Adjektiv im Sinne von ‘tot machen, den Tod herbeiführen’. Tötung f. ‘Totschlag’, mhd. tœtunge. abtöten Vb. ‘töten, vernichten’ (heute vielfach von Mikroorganismen), ‘empfindungslos machen, unterdrücken’ (15. Jh.); vgl. got. afdauþjan. ertöten Vb. ‘(etw. in sich, jmdm.) abtöten, zum Absterben bringen, ersticken’, ahd. irtōden (um 1000), mhd. ertœten ‘töten’; seit dem 18. Jh. im heutigen Sinne gebraucht. Totenbahre f. ‘Gestell, auf dem der Sarg während der Trauerfeier steht’, spätmhd. tōtenbāre. Totenbett n. ‘Sterbebett, -lager’, mhd. tōtbette. Totengräber m. (15. Jh.). Totenkopf m. (15. Jh.); vgl. mhd. tōtenhoubet.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›töten‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›töten‹.
Verwendungsbeispiele für ›töten‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Manche Politiker maßen sich noch heute das Recht an, in höherem Auftrag töten zu dürfen.
[Wölfl, Norbert: Die wiedergefundene Zärtlichkeit, Genf u. a.: Ariston 1995 [1983], S. 38]
Hier, vor dem Bilde des Grafen, will er sie töten.
[Schuhmann, Otto: Meyers Opernbuch, Leipzig: Bibliograph. Inst. 1938 [1935], S. 295]
Hamlet beschuldigt ihn daraufhin, seinen Vater auf die gleiche Weise getötet zu haben.
[Fath, Rolf: Werke – H. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 6259]
Am nächsten Tag töteten sie Wang Nan, 19 Jahre alt.
[Die Zeit, 02.06.1999, Nr. 23]
Wenn wir nicht taten, was er befahl, wenn wir nicht schießen wollten, drohte er, uns zu töten.
[Die Zeit, 14.01.1999, Nr. 3]
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