altertümelnd drückt aus, dass man große Freude empfindet oder etwas Spaß macht
Der Ausruf wird vor allem auf historischen Festen, mittelalterlichen Märkten von kostümierten Teilnehmern verwendet.
Beispiele:
Bei Met und Spießbraten, der auch ohne Besteck verschlungen werden darf, lauschen Interims‑Ritter der »Tafelrunde« (Schöneberg) und der »Zitadellenschänke« (Spandau) Bänkelsängern, die von holder Minne künden – Tandaradei! [Welt am Sonntag, 08.09.2002]
Er halte auch nicht viel von dem Gelärme der Übervielen, die schier die Stadtmauer sprengen und sich zum Tandaradei fahrender Schalmeien‑Troubadoure halbe Meter lange Bratwürste in die Mäuler schieben. [Allgemeine Zeitung, 22.06.2019]
Die Zeller lernen also die Lieder des Minnesängers kennen, sanft begleitet von Glunks Gitarre, ein ungewöhnlicher Kulturgenuss im Zunfthaus, tandaradei. [Südkurier, 10.08.2009]
Die kleine Stadt quillt über. Wahre Luther‑Völker strömen, aus Treuenbrietzen und Amerika, und wogen durch Wittenbergs Gassen. Gaukler zaubern, Spielleute schmettern ihr Tandaradei. [Die Zeit, 07.12.2006]
Ich rauche, genieße, von der Schönheit des Ortes erfüllt zu sein, Heimat zu denken, ohne hierbleiben zu müssen. Bis die Sonne herauskommt und mit ihr unter den Bootshäusern die Schwäne auftauchen. Tandaradei! [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2002]
Tandaradei, tandaradei [Überschrift] Historischer »Mittelalter‑Markt« pflegt alte Sprache und Kostüme [Überschrift] [die tageszeitung, 26.10.1994]