tapfer
Adj.
‘mutig, kühn, furchtlos’.
In älterer Sprache sind
(teilweise mit unterschiedlicher Bedeutung)
belegt
ahd.
taphar
‘schwer, gewichtig’
(10. Jh.),
mhd.
tapfer,
dapfer
‘fest, gedrungen, gewichtig, bedeutend, ansehnlich’,
mnd.
dapper
‘schwer, gewichtig, gewaltig, ausdauernd, furchtlos’,
mnl.
dapper
‘stark, kräftig, tüchtig’,
anord.
dapr
‘traurig, betrübt’
(
germ.
*dapra-).
Außergerm. sind vergleichbar
apreuß.
debīka
‘groß’
sowie
(als
l-Ableitung)
aslaw.
debelьstvo
‘Dicke’,
russ.
(derb)
debëlyj
(
дебёлый)
‘wohlbeleibt, stark, fett’,
toch. A
tpär,
toch. B
tappre,
täpr-
‘hoch’,
so daß von einer Wurzel
ie.
*dheb-
mit der Bedeutung
‘dick, fest, gedrungen’
bzw.
(für die
germ. Formen)
‘gedrungen, kräftig, schwer, schwermütig’
ausgegangen werden kann.
Im späteren
Mhd.,
Mnd. und
Mnl.
entwickelt sich über die Verwendung des Adjektivs im Sinne von
‘wichtig, bedeutend, tüchtig’
die heute für
nhd.
tapfer,
nl.
dapper
geltende Bedeutung
‘furchtlos, kühn, mutig’,
während sich
norw.
daper,
isl.
dapur
‘schwer, betrübt, trächtig’
zu
anord.
dapr
(s. oben)
stellt.
Aus dem
Mnd. bzw.
Mnl. ist entlehnt
engl.
dapper
‘flink, gewandt, nett’.
Tapferkeit
f.
‘Kühnheit, Mut, unerschrockenes Verhalten’,
frühnhd.
Tapfrigkeit,
Tapferkeit
‘Schwere, Stärke, Wichtigkeit, Bedeutung, Würde’
(15. Jh.),
mnd.
dapperhēt.