taugen
Vb.
‘geeignet, brauchbar sein’.
Das Präteritopräsens
ahd.
tugan
(9. Jh.),
mhd.
tugen,
tügen,
tougen,
asächs.
aengl.
dugan,
mnd.
dȫgen,
mnl.
dōghen,
dȫghen,
nl.
deugen,
anord.
duga,
got.
dugan
‘taugen, nützen’
und die unter
↗
tüchtig
und
↗
Tugend
(s. d.)
genannten Formen lassen sich
(bei semantischen Schwierigkeiten)
formal mit
aind.
dṓgdhi
‘melkt, melkt heraus, zieht heraus’,
griech.
(mit Nasalpräsens)
tynchánein
(
τυγχάνειν)
‘(an)treffen, (den Zweck) erreichen, Glück haben, sich zufällig ereignen, zutragen’,
týchē
(
τύχη)
‘das Gelingen, Zufall, Glück, Schicksal, Los’,
ir.
dūan
(aus
*dhughnā)
‘Gedicht’,
dūal
(aus
*dhughlo-)
‘passend’,
lit.
daũg
‘viel’,
russ.
dúžij
(
дужий)
‘kräftig’
verbinden und auf
ie.
*dheugh-
‘berühren, (aus)drücken, melken, reichlich spenden’
zurückführen.
Für das
Germ. ist dann eine Bedeutungsentwicklung von
‘gemilcht haben’
zu
‘nützen’
bzw. von
‘gemolken haben’
zu
‘Nutzen haben’
vorauszusetzen
(vgl.
Seebold 150).
tauglich
Adj.
‘zu etw. taugend, geeignet, brauchbar’
(16. Jh.),
zuvor
taugenlich,
tuglich,
tüglich
(15. bis 17. Jh.).
Taugenichts
m.
‘Mensch, der nichts taugt, Nichtsnutz’
(1691),
wenig älter
Taugenicht
(17. Jh.);
vgl.
frühnhd.
Tügenicht
und
Tögenicht
(16. Jh.),
mnd.
dȫgenicht,
dȫgnichts,
auch
Nichtstaug
(17. Jh.);
imperativischer Scheltname.