teilnehmen
GrammatikVerb · nimmt teil, nahm teil, hat teilgenommen
Aussprache
Worttrennung teil-neh-men
Wortbildung
mit ›teilnehmen‹ als Erstglied:
Teilnehmer
·
mit ›teilnehmen‹ als Grundform:
Teilnahme
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨an etw. teilnehmen⟩ sich an etw. beteiligen, bei etw. mitmachen
- 2. ⟨an etw., jmdm. teilnehmen⟩ etw. mitfühlen, mit jmdm. mitleiden
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨an etw. teilnehmen⟩sich an etw. beteiligen, bei etw. mitmachen
Beispiele:
an einer Demonstration, Unterhaltung, Versammlung teilnehmen
an einem Ausflug, Lehrgang, Wettbewerb teilnehmen
am Straßenverkehr teilnehmen
2.
⟨an etw., jmdm. teilnehmen⟩etw. mitfühlen, mit jmdm. mitleiden
Beispiel:
er nahm teil an ihrem Kummer, Schmerz, Ärger, Glück, an ihm
Grammatik: häufig im Partizip I
Beispiele:
ein teilnehmender Blick
jmdn. teilnehmend ansehen
jmdm. teilnehmend die Hand drücken
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Teil · teilen · Teilung · teilbar · abteilen · Abteilung · erteilen · mitteilen · Mitteilung · verteilen · teilhaftig · teils · Anteil · Anteilnahme · Gegenteil · gegenteilig · Nachteil · nachteilig · benachteiligen · Vorteil · übervorteilen · teilhaben · Teilhaber · teilnehmen · Teilnahme
Teil m. n. ‘Stück eines Ganzen, Einzelheit, Anteil’, ahd. (8. Jh.), mhd. teil m. n., asächs. dēl m., mnd. dēl m. n., mnl. nl. deel n., aengl. dǣl m., engl. deal, got. dails f. sowie ahd. teila f. ‘Teilung’ (9. Jh.), mhd. teile f. ‘Teilung, Zugeteiltes’, anord. deila f. ‘Teilung, Zwiespalt, Streit’, got. daila f. ‘Teilnahme’ (germ. *dail- mit unterschiedlicher Stammbildung) und aslaw. dělъ ‘Teil’, russ. (älter) del (дел) ‘Teilung’ sind Bildungen mit l-Suffix, die mit lit. dailýti ‘teilen’ zusammenstimmen. Weitere Verknüpfungen bleiben unsicher. Zu einer Wurzel ie. *dā(i)-, *dī̌- ‘teilen, zerschneiden, zerreißen’? Oder stammt der germ.-baltoslaw. Ausdruck aus einer Substratsprache? – teilen Vb. ‘ein Ganzes in Einzelstücke zerlegen’, ahd. teilen, teilōn (8. Jh.), mhd. teilen, asächs. dēlian, mnd. mnl. dēlen, deilen, nl. delen, aengl. dǣlan, engl. to deal, anord. deila, got. dailjan, Bildung zum Substantiv; dazu Teilung f. ahd. teilunga (um 900), mhd. teilunge, und teilbar Adj. ‘so beschaffen, daß man es teilen kann’ (15. Jh.). abteilen Vb. ‘einteilen, trennen, absondern’, mhd. abeteilen ‘(gerichtlich) aberkennen, vermögensrechtlich abfinden, einen Teil von einem Ganzen trennen’; vgl. got. afdailjan ‘ein Zehntel abgeben’. Abteilung f. ‘Abtrennung, Loslösung, Abschnitt, Teil eines Ganzen’, (militärisch) ‘Gliederungseinheit der Truppe’, auch ‘Bereich der Verwaltung und Arbeitsorganisation’ (18. Jh.), mhd. abeteilunge ‘Abtrennung, Loslösung’, frühnhd. ‘Erbteilung’ (16. Jh.), auch ‘Eisenbahnabteil’ (2. Hälfte 19. Jh.), s. Abteil. erteilen Vb. ‘(auf Grund einer Verfügungsgewalt eine Aufgabe, eine Berechtigung) zuteil werden lassen’, ahd. irteilen ‘Recht zuteilen, ein Urteil aussprechen, einen Rat, Befehl geben’ (8. Jh.), mhd. erteilen ‘ein Urteil sprechen, richten, verurteilen, als Urteil zuerkennen, teilen’. Dazu Urteil, s. d. mitteilen Vb. ‘etw. wissen lassen, benachrichtigen, anvertrauen’, mhd. miteteilen ‘Rat geben, etw. mit jmdm. teilen, jmdm. zukommen lassen, übergeben’; Mitteilung f. ‘Nachricht, Meldung, Benachrichtigung, Bekanntgabe’ (16. Jh.). verteilen Vb. ‘(ein Ganzes in einzelnen Stücken) ausgeben’, ahd. firteilen ‘des Anteils berauben, verurteilen’ (10. Jh.), mhd. verteilen ‘ver-, zerteilen, bei einer Teilung übergehen, enterben, den Anteil absprechen, eines Anteils berauben, durch Urteil absprechen, verurteilen, verdammen, verfluchen, verwünschen’. teilhaftig Adj. ‘Anteil habend’, mhd. teilhaftic, teilheftic. teils Adv. ‘teilweise, zum Teil’ (17. Jh.), aus der genitivischen Fügung mhd. eines teiles, frühnhd. (eines) theils ‘zum Teil, einige’, wohl entstanden aus Verbindungen, in denen Teil als Ergänzung zum Verb auftritt. Anteil m. ‘zustehender, zufallender Teil, innere Anteilnahme, Beteiligung’, mhd. anteil; die übertragene Bedeutung ‘Mitgefühl’, besonders in der Wendung Anteil nehmen, entsteht im 18. Jh.; dazu Anteilnahme f. ‘(innere) Beteiligung, Mitgefühl’ (19. Jh.). Gegenteil n. ‘den Gegensatz zu etw. anderem Darstellendes’, mhd. gegenteil ‘Gegenpartei im Rechtsstreit’; im heutigen verallgemeinerten Sinne seit dem 16. Jh.; gegenteilig Adj. (16. Jh.). Nachteil m. ‘Umstände, die jmdn. beeinträchtigen, jmdm. schaden’ (15. Jh.), als Gegenwort zu älterem Vorteil, s. unten; nachteilig Adj. (15. Jh.).; benachteiligen Vb. ‘zurücksetzen, nicht das gleiche zugestehen’ (16. Jh.). Vorteil m. ‘günstiger Umstand, Gewinn, Nutzen’, ahd. forateila f. ‘Belohnung, Zuteilung’ (8. Jh.), mhd. vorteil m. n. ‘Teil voraus, Vorausempfang, Vorrecht’, mnd. vordēl n.; übervorteilen Vb. ‘Vorteil über jmdn. erringen, überlisten, betrügen’ (15. Jh.). teilhaben Vb. ‘beteiligt sein, teilnehmen’, ahd. teil habēn (8. Jh.), mhd. teil haben; Teilhaber m. ‘Mitberechtigter an Eigentum, besonders Geschäftseigentum’ (Anfang 18. Jh.), Kompagnon verdrängend. teilnehmen Vb. ‘sich beteiligen, mitmachen, mitempfinden, mitfühlen’, ahd. teil neman (8. Jh.), mhd. teil nemen; Teilnahme f. ‘Beteiligung, das Beteiligtsein, Mitgefühl’ (18. Jh.), älter Teilnehmung.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(aktiv) mitgestalten ·
(das) Seine tun ·
(seinen) Beitrag leisten ·
(sich) (aktiv) einbringen ·
(sich) beteiligen (an) ·
beitragen (zu) ·
mitarbeiten (bei) ·
mitwirken (bei) ·
teilnehmen (an) ●
mitmachen ugs. ·
mitmischen ugs. ·
mitreden ugs.
Assoziationen |
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dabei sein ·
teilnehmen ·
unter den Teilnehmenden sein ·
zugegen sein ●
(sich) blicken lassen ugs. ·
(sich) sehen lassen ugs. ·
beehren geh. ·
beiwohnen geh. ·
da sein ugs.
Assoziationen |
|
Antonyme |
Anteil haben ·
beteiligt sein ·
partizipieren ·
teilhaben ·
teilnehmen ●
mit am Tisch sitzen fig. ·
mit ins Boot geholt werden fig. ·
mit ins Boot genommen werden fig.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›teilnehmen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›teilnehmen‹.
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Wettkampf
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erstmals
Verwendungsbeispiele für ›teilnehmen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es wird mir eine Ehre sein, an dem Empfang teilzunehmen.
[Oheim, Gertrud: Einmaleins des guten Tons, Gütersloh: Bertelsmann 1957 [1955], S. 405]
Als die übrigen Tische verlassen waren, bat ich, teilnehmen zu dürfen.
[Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 186]
Davon ausgenommen wäre natürlich das Recht, an den Abstimmungen teilzunehmen.
[Die Zeit, 16.01.1998, Nr. 4]
Die meisten der Armen müssen zwar nicht hungern, aber sie haben praktisch keine Chance, als gleichberechtigte Bürger am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
[Die Zeit, 15.03.1996, Nr. 12]
An dem können nun die beiden Kinder des Meeres nicht teilnehmen.
[Scheerbart, Paul: Immer mutig! In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1902], S. 10323]
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