Theorie
f.
systematische Zusammenfassung
und Verallgemeinerung von Erkenntnissen
auf einem (wissenschaftlichen) Gebiet,
auch
‘begriffliche, abstrakte Betrachtungsweise’,
abschätzig
‘bloße Vermutung, wirklichkeitsferne Meditation’,
Entlehnung,
zunächst in
griech.-lat. Form
(Anfang 16. Jh.),
aus
spätlat.
theōria,
griech.
theōría
(
θεωρία)
‘Betrachtung, Untersuchung’,
besonders
‘das wissenschaftliche, geistige Anschauen’,
eigentlich
‘das Zuschauen’;
zu
griech.
theōrós
(
θεωρός)
‘Zuschauer’.
theoretisch
Adj.
‘die Theorie betreffend, zu ihr gehörig, auf ihr beruhend, gedanklich, begrifflich’,
auch abschätzig
‘bloß ausgedacht, ohne Bezug zur Wirklichkeit’
(1. Hälfte 16. Jh.),
spätlat.
theōrēticus,
griech.
theōrētikós
(
θεωρητικός)
‘beschauend, (geistig) betrachtend, untersuchend, spekulativ’.
Älter
theorisch
(1. Hälfte 16. Jh.),
nach
spätlat.
theōricus,
griech.
theōrikós
(
θεωρικός)
‘die Untersuchung, das Anschauen, besonders das Zuschauen im Theater betreffend, für den Zuschauer bestimmt’.
Theoretiker
m.
‘wer die theoretischen Grundlagen für etw. erarbeitet’
(Anfang 18. Jh.),
spätlat.
theōrēticus,
griech.
theōrētikós
(s. oben).
theoretisieren
Vb.
‘Theorien entwickeln, theoretisch durchdenken’
(Anfang 18. Jh.).