tippen
Grammatik Verb · tippt, tippte, hat getippt
Aussprache [ˈtɪpn̩]
Worttrennung tip-pen
Wortbildung
mit ›tippen‹ als Erstglied:
Tipperei
· Tippfehler · Tippmamsell
· mit ›tippen‹ als Letztglied: abtippen · antippen · auftippen · danebentippen · darübertippen · eintippen · übertippen
· mit ›tippen‹ als Grundform: vertippen
· mit ›tippen‹ als Letztglied: abtippen · antippen · auftippen · danebentippen · darübertippen · eintippen · übertippen
· mit ›tippen‹ als Grundform: vertippen
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨jmd. tippt an, auf, in, gegen etw.⟩ kurz und leicht berühren, besonders mit der Fingerspitze,
Fußspitze
- ● [übertragen, veraltend] erwähnen, ansprechen, thematisieren
- 2. [umgangssprachlich] ⟨jmd. tippt⟩ auf einem
Eingabegerät, besonders einer Tastatur, schreiben
- ● ⟨jmd. tippt etw.⟩ mittels eines Eingabegeräts, besonders einer Tastatur, schreiben, eingeben
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
⟨jmd. tippt an, auf, in, gegen etw.⟩ZDLkurz und leicht berühren, besonders mit der Fingerspitze, Fußspitze
Beispiele:
grüßend (mit dem Zeigefinger) an die Mütze, den Hut tippen
jmdm. auf die Schulter tippen
er tippte mit dem Finger in die Zuckerdose
jmd. tippt sich [Dativ] (mit dem Finger) an die Stirn (= Zeichen, dass man jmdn. für dumm, verrückt hält, etw. unsinnig findet)
Baby tippt mit einem perfekt maikürten
Fingernagel auf die Karte mit den Kleeblättern. [Frankfurter Rundschau, 15.10.2022]ZDL
Wer bei uns mit der Spitze seines Zeigefingers an die eigene Stirn
tippt, zeigt seinem Gegenüber einen Vogel. [Norddeutsche Neueste Nachrichten, 18.07.2022]ZDL
●
übertragen, veraltend erwähnen, ansprechen, thematisierenZDL
Beispiele:
im Gespräch an etw. tippen (= etw. im Gespräch kurz, vorsichtig, andeutungsweise erwähnen)
an diese peinliche Angelegenheit sollte man nicht tippen (= rühren)
umgangssprachlichdaran gibt es nichts zu tippen, daran ist nicht zu tippen (= das steht fest, ist unumstößlich, nicht zu beanstanden)
2.
umgangssprachlich ⟨jmd. tippt⟩ZDLauf einem Eingabegerät, besonders einer Tastatur, schreibenZDL
Synonym zu töggelen (b)ZDL
Kollokationen: ZDL
mit Adverbialbestimmung: eigenhändig, eifrig, fleißig, hektisch, blind tippen
hat Präpositionalgruppe/-objekt: auf der Schreibmaschine, Tastatur, im Handy, Laptop tippen
Beispiele:
mit drei Fingern tippen
musst du noch lange tippen?
er hat den ganzen Tag (auf der Maschine) getippt
Bis spät nachts saß er vor seiner Schreibmaschine,
tippte und korrigierte mit dem Bleistift, neben
sich den überquellenden Aschenbecher und eingehüllt in Tabakqualm. [Badische Zeitung, 15.10.2022]ZDL
Ein Schüler der achten Klasse tippt in einem
Klassenzimmer auf einem iPad. [Kieler Nachrichten, 15.10.2022]ZDL
●
⟨jmd. tippt etw.⟩ZDLmittels eines Eingabegeräts, besonders einer Tastatur, schreiben, eingebenZDL
Kollokationen: ZDL
mit Akkusativobjekt: eine SMS, Kurznachricht, ein Manuskript tippen
Beispiele:
einen Brief, den Text, Bericht tippen
Zahlen tippen
hast du noch viel zu tippen?
ein sauber, schlecht getipptes Manuskript
die Verkäuferin tippt die Preise (in die Kasse)
Die Frage tippt er auf arabisch
[sic!]
in sein Handy, Google Translate übersetzt. [Döbelner Allgemeine Zeitung, 15.10.2022]ZDL
Bezahlt wird direkt online[…]. Anschließend bekommt man die Zugangsdaten per
E‑Mail, diese tippt man dann im Bedienfeld, das
sich an der Seite der Box befindet, ein. [Münchner Merkur, 15.10.2022]ZDL
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1. |
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
tippen2 Vb. ‘mit dem Finger, dem Fuß leicht berühren’, übertragen ‘an etw. rühren, vorsichtig von etw. sprechen, etw. andeutungsweise erwähnen’. Das seit dem 16. Jh. zunächst nd. und md. bezeugte tippen ‘leicht berühren’, eigentlich wohl ‘das äußerste Ende von etw. berühren’ bzw. ‘mit der (Finger-, Fuß)spitze berühren’, ist eine onomatopoetische Bildung und gehört zu der unter Zipfel und Zopf (s. d.) genannten, etw. Spitzes bezeichnenden Wortgruppe. Beeinflussung von nicht verwandtem, sondern zu tupfen ‘benetzen, leicht an etw. stoßen’ (s. d.) gehörendem nd. md. dippen, tippen ist nicht auszuschließen. Die Bedeutung ‘auf der Schreibmaschine schreiben’ (um 1900) kann unter dem Einfluß von gleichbed. engl. to type entstanden sein, einem zu engl. typewriter ‘Schreibmaschine’ gebildeten Verb, das engl. type ‘Drucktype, Druckbuchstabe, Letter’ enthält, eine Entlehnung aus dem Griech.-Lat. wie dt. Type (s. d.).
Zitationshilfe
„tippen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/tippen#1>.
tippen
Grammatik Verb · tippt, tippte, hat getippt
Aussprache [ˈtɪpn̩]
Worttrennung tip-pen
GrundformTipp
Wortbildung
mit ›tippen‹ als Erstglied:
Tipper
· Tippgemeinschaft · Tippschein · Tippspiel · Tippzettel
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
umgangssprachlich
1.
etw. für wahrscheinlich halten, etw. vermuten, annehmen
Beispiele:
wir tippen (darauf), dass er der Nachfolger wird
ich tippe auf Gastritis (= ich nehme an, dass es sich bei diesen Beschwerden um eine Gastritis handelt)
ich tippe auf einen Wahlsieg der Koalitionsparteien
ich tippe, dass sie Schauspielerin von Beruf ist
darauf, auf ihn hätte ich nie getippt
du hast richtig, falsch getippt
2.
eine Vorhersage machen, einen Tipp abgeben, besonders Zahlen für das Lottospiel oder Totospiel auswählen, wetten
Beispiele:
er tippt jede Woche (im Lotto)
es kommt darauf an, die richtigen Zahlen zu tippen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Tip · tippen1
Tip m. ‘Hinweis auf eine Gewinnaussicht’ (beim Pferderennen, beim Börsengeschäft), ‘guter Rat (eines Fachmannes), Fingerzeig’, dann besonders ‘(schriftlich abgegebene) Vorhersage’ von Siegern (bei Rennen, bei Wettkämpfen), von Zahlen (bei Ziehungen einer Lotterie), Übernahme (2. Hälfte 19. Jh.) von engl. tip ‘(Gewinn)hinweis, vertrauliche Andeutung’, auch ‘Belohnung, Trinkgeld’, wohl nach der Wendung to tip the wink ‘verstohlen, heimlich einen Wink geben’. Vgl. engl. to tip ‘leicht berühren’, gaunersprachlich ‘übergeben, aushändigen, eine Belohnung geben’, dann auch allgemein (dem Gebrauch des Substantivs folgend) ‘Hinweise geben, eine Vorhersage machen (bei Rennen, Wettkämpfen, Lotterien)’. Zugrunde liegt wahrscheinlich engl. tip ‘äußerstes Ende, Spitze’, to tip also eigentlich ‘das äußere Ende, einen bestimmten Punkt berühren’, wohl entlehnt aus zur gleichen Wortgruppe gehörigem anord. typpi ‘Mastspitze’, typpa ‘eine Spitze bilden’, später beeinflußt von mnd. mnl. tip (s. Zipfel), die wie tippen2, Zapfen, Zopf (s. d.) eine onomatopoetische Grundform zur Bezeichnung von etw. Spitzem voraussetzen. – tippen1 Vb. ‘eine Vorhersage machen’ (bei Rennen, Wettkämpfen, Lotterien), ‘vermuten, für wahrscheinlich halten’ (19. Jh.), ‘wetten’ (20. Jh.), engl. to tip (s. oben).
Verwendungsbeispiele für ›tippen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Allerdings tippt sie auch hier fast immer auf die richtige Quelle.
[Die Zeit, 06.04.2000, Nr. 15]
Zitationshilfe
„tippen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/tippen#2>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
tippeln tippelig tipp, tapp tipp tintig |
tipplig tipptopp tiraillieren tirili tirilieren |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)