⟨jmd. titelt (etw.)⟩als Schlagzeile oder Überschrift für einen (Zeitungs-)Artikel formulieren
Kollokationen:
mit Aktivsubjekt: eine Zeitung titelt etw.
mit Adverbialbestimmung: euphorisch, hämisch, triumphierend titeln; prompt, treffend titeln; [eine Zeitung] titelte anderntags, gestern, kürzlich, jüngst, unlängst
hat Präpositionalgruppe/-objekt: auf dem Cover, auf der Internetseite, auf der Titelseite, in [großen] Lettern titeln
Beispiele:
Am Tag ihrer [Premierministerin Theresa Mays] Amtseinführung titelten die
Zeitungen: »Mayday«, ein Wortspiel in Anlehnung an das Notrufsignal. [Die Welt, 06.08.2016]
»Bayern, auf unserer Wiesn holt ihr nix«, hatte Berlins Boulevard
[nach der Niederlage des FC Bayern gegen Hertha BSC] in Anspielung auf das laufende Oktoberfest
getitelt. [Welt am Sonntag, 30.09.2018]
»Chaos drinnen und draussen«, wie die englischsprachige »China Daily«
am Montag zutreffend titelte. [Neue Zürcher Zeitung, 25.06.1996]
»Skandal mit schlechten Noten«, titelte, die
»Welt« und veröffentlichte eines dieser Protesttelegramme: »Die Wertung des
Paares Göbl/Ningel läßt die Vermutung bewußt unsportlicher und parteilicher
Haltung der Richter aufkommen.« [Der Spiegel, 24.02.1960]
allgemeinerDie Geschichte der Homosexualität und der Wissenschaft ist eine der einseitigen Abneigung. Wörter wie »seltsam«, »pervers« oder »unnatürlich« durchziehen die Literatur von Beginn des Jahrhunderts bis heute. Vor 100 Jahren titelte ein Biologe: Sexuelle Perversion bei männlichen Käfern, vor 40 Jahren ein anderer: Aberrantes sexuelles Verhalten beim südafrikanischen Strauß. [Die Zeit, 12.08.1999]