Torkel1
m.
f.
‘Wein-, Obstpresse, Kelter’,
ahd.
torcula
f.
(10. Jh.),
torcul
n.
(um 1000),
mhd.
torkel
m.
f.
ist eine
alem.-bair. Entlehnung von
mlat.
torcula
f.,
lat.
torculum
n.
‘Drehpresse zur Weinbereitung’
(vgl.
spätlat.
torculāre
‘keltern, in der Weinpresse drehen’),
zu
lat.
torquēre
‘drehen, wenden, winden, martern’
(s.
Tortur).
Davon abgeleitet
torkeln
Vb.
‘taumeln, sich unsicher auf den Beinen halten, sich schwankend bewegen’
(besonders im Rausch, vor Schwäche, Müdigkeit),
mhd.
torkeln
‘taumeln’,
also eigentlich
‘sich wie eine Kelter bewegen’,
wobei wohl die ungleichmäßige Drehbewegung der Kelter
mit dem Gang eines Betrunkenen verglichen wird.
Aus dem Verb rückgebildet sind
spätmhd.
(
md.)
turc
‘schwankende Bewegung, Taumel, Sturz, Umsturz’
und
Torkel2
m.
ostmd.
‘schwankender, taumelnder Gang, Schwindel’
(19. Jh.);
vgl.
Torkel (‘Glück’)
haben
(19. Jh.,
Studentensprache).