Trost
m.
‘seelischer Halt, Zuversicht, Ermutigung im Leid’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
trōst
‘Vertrauen, Zuversicht, Ermutigung, Hilfe, Schutz, Tröster’,
asächs.
mnd.
trōst,
mnl.
nl.
troost,
afries.
trāst,
anord.
traust,
schwed.
tröst
sowie
anord.
traustr
‘zuverlässig, stark’
und
(mit anderer Stammbildung)
got.
trausti
‘Vertrag, Bündnis’
(
germ.
*traust-)
sind mit
st-Suffix
an den unter
↗
Teer
(s. d.)
angeführten Ansatz
ie.
*deru-,
*dreu-,
*drū-
‘Baum’,
eigentlich wohl
‘Eiche’,
auch
‘hart, fest, treu’
(s.
↗
trauen,
↗
treu),
anzuschließen.
Aus einer frühen Bedeutung
‘Festigkeit’
entwickelt sich
‘Zuversicht, Vertrauen, Hoffnung’,
aber auch
‘Gewährung von Festigkeit’,
d. h.
‘(sichtbare) Hilfe, Schutz’.
Unter dem Einfluß der christlichen (süddeutschen) Mission wird
Trost
der
dt. Ausdruck für
lat.
cōnsōlātio
‘durch Zuspruch entstehende seelische Stärkung’.
Trost
bedeutet heute allgemein
‘seelischer Halt, seelische Unterstützung’.
Keinen erkennbaren semantischen Zusammenhang zeigt die Wendung
nicht bei Trost(e) sein
‘nicht bei Sinnen, nicht bei Verstand sein’
(Mitte 18. Jh.).
Aus der Vorstellung
‘ohne Zuspruch und daher verzweifelt sein’
hervorgegangen?
trösten
Vb.
‘Trost spenden, seelischen Halt geben’,
ahd.
trōsten
(8. Jh.),
mhd.
trœsten,
trōsten
‘beschwichtigen, aufrichten, Zuversicht, Sicherheit und Schutz gewähren’,
reflexiv
‘seine Zuversicht worauf setzen’,
ursprünglich ebenfalls ein Wort der
südd. Kirchensprache;
Tröster
m.
‘wer Trost spendet’,
ahd.
trōstāri
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
trœstære,
trœster
‘Tröster, Helfer, Bürge’.
tröstlich
Adj.
‘Trost spendend’,
ahd.
trōstlīh
(um 1000),
mhd.
trōstlich
‘zuversichtlich, mutig, zuverlässig, Trost gebend, hilfreich’.
vertrösten
Vb.
‘durch Hervorrufen von Hoffnung hinhalten’,
ahd.
firtrōsten
‘unbesorgt sein über’,
reflexiv
‘verzichten auf, einen Verlust verschmerzen, vergessen’
(um 1000),
mhd.
vertrœsten
‘Bürgschaft leisten, Sicherheit gewähren’,
reflexiv
‘einen Verlust verschmerzen, vergessen’.