umgangssprachlich, abwertend über abwesende Personen Übles reden, klatschen
tratschen
Grammatik Verb
Aussprache
Worttrennung trat-schen
Wortbildung
mit ›tratschen‹ als Erstglied:
↗Tratscherei
·
↗Tratschgeschichte
·
↗Tratschtante
·
↗Tratschweib
· mit ›tratschen‹ als Letztglied: ↗betratschen · ↗weitertratschen · mit ›tratschen‹ als Grundform: ↗Getratsch · ↗Getratsche · ↗Tratsche · ↗tratschig
· mit ›tratschen‹ als Letztglied: ↗betratschen · ↗weitertratschen · mit ›tratschen‹ als Grundform: ↗Getratsch · ↗Getratsche · ↗Tratsche · ↗tratschig
Bedeutungsübersicht
- 1. [umgangssprachlich, abwertend] über abwesende Personen Übles reden, klatschen
- 2. [salopp] sich unterhalten, schwatzen
- 3. [salopp] jmdm. etw. hinterbringen, verraten, petzen
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
salopp sich unterhalten, schwatzen
Beispiel:
Wenn die Schicht zu Ende war, strolchten die Arbeiter ins Dorf, oder sie tratschten zusammen auf den steinernen Stufen des ... Brückenkopfes [↗ SeghersAusflug157]
3.
salopp jmdm. etw. hinterbringen, verraten, petzen
Beispiel:
Der horcht Sie bloß aus – und hinterher tratscht er alles dem Rittmeister [↗ FalladaWolf1,269]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
tratschen · Tratsch
tratschen
Vb.
‘klatschen, schwatzen, über jmdn. herziehen’
(17. Jh.),
wohl älter landschaftlich
(auch
trätschen)
‘hart, schwerfällig, geräuschvoll auftreten, im Schlamm, im Wasser patschen, spritzen’,
vgl.
mnd.
trātsen
‘schwerfällig tanzen’;
lautmalenden Ursprungs.
Tratsch
m.
‘üble Nachrede, Klatsch’
(19. Jh.),
landschaftlich
‘Wasserguß, geräuschvolles Auffallen, Aufklatschen ausgegossenen Wassers, Geschwätz’,
älter
‘laute Rede, Lärm, unruhiges geräuschvolles Tun’
(16. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
tratschen
·
über andere Leute reden
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
↗(jemandem etwas) nachsagen
·
↗(sich) zuflüstern
·
↗(sich) zuraunen
·
↗(über jemanden) herziehen
·
hinter jemandes Rücken reden
·
↗klatschen
·
↗munkeln
·
ratschen
·
schlecht reden (über)
·
tratschen
·
vom Leder ziehen
●
↗lästern
Hauptform
·
↗(jemanden) bashen
ugs., engl.
·
(sich) aufhalten über
ugs.
·
(sich) das Maul zerreißen (über)
ugs.
·
↗ablästern (über jemanden)
ugs.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›tratschen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›tratschen‹.
Verwendungsbeispiele für ›tratschen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und die drei Frauen, die hier am Abend tanzen sollen, tratschen gelangweilt am Pool.
Die Zeit, 21.07.2005, Nr. 30
Dort tratschen sie dann lebhaft miteinander, über ihn, über Gott und die Welt.
Süddeutsche Zeitung, 13.02.1996
Alle setzten sich zusammen und tratschten und waren vergnügter als sonst.
Altenberg, Peter: Märchen des Lebens. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1908], S. 6348
Sie lehrten mich murmeln, quasseln und labern, tuscheln und grölen, plaudern, quatschen, parlieren, intrigieren und natürlich tratschen.
Moers, Walter: Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 51
Oder weil die Frau Professor ihren Stuhl wegruckelte und mit Hetzel tratschte?
Bieler, Manfred: Der Bär, Hamburg: Hoffmann und Campe 1983, S. 214
Zitationshilfe
„tratschen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/tratschen>, abgerufen am 03.03.2021.
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