Tropfen
m.
‘kleinste Menge Flüssigkeit’,
ahd.
tropho
(8. Jh.),
mhd.
tropfe,
trophe,
(
md.)
troppe,
frühnhd.
(mit
Endungs-n
aus den obliquen Kasus)
tropfen
(16. Jh.,
vgl.
md.
droppen,
15. Jh.),
mnl.
droppe,
druppe
(vgl.
nl.
droppel,
druppel)
stehen als Neuerung mit Geminate
(wohl unter Einfluß des nahestehenden Verbs,
s. unten)
gegenüber einfache Konsonanz aufweisendem
asächs.
drop,
mnd.
mnl.
drope,
aengl.
dropa,
engl.
drop,
anord.
dropi.
Alle Formen gehören ablautend zu dem unter
triefen
(s. d.)
behandelten Verb.
Redensartlich
steter Tropfen höhlt den Stein,
älter
ein weycher tropff hölet auch die steyn ausz
(1541),
vgl.
lat.
gutta cavat lapidem
(
Ovid);
ein Tropfen auf dem, einem heißen Stein
‘viel zu wenig’
(1. Hälfte 19. Jh.).
–
tropfen
Vb.
‘in Tropfen herabfallen (lassen)’,
ahd.
trophōn
(um 800),
mhd.
tropfen,
mnd.
drüppen,
dröppen,
mnl.
droppen
zeigt gegenüber
triefen
(s. d.)
intensivierende (bzw. lautsymbolische) Doppelkonsonanz.
Vgl.
(unpersönlich)
es tropft
‘es regnet in vereinzelten Tropfen, es fängt an zu regnen’
(16. Jh.).
tröpfeln
Vb.
‘in einzelnen, wenigen Tropfen herabfallen, in kleinen Tropfen verabreichen’
(15. Jh.),
Deminutiv- und Iterativbildung zu
tropfen.