Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

tropfen

Grammatik Verb · tropft, tropfte, ist/hat getropft
Aussprache 
Worttrennung trop-fen
Wortbildung  mit ›tropfen‹ als Erstglied: Tropfbrett · Tropffläschchen · Tropfhonig · Tropfstein · Tropfteig · tropfbar · tropfnass
 ·  mit ›tropfen‹ als Letztglied: abtropfen · betropfen · eintropfen · herabtropfen · heraustropfen · heruntertropfen
eWDG

Bedeutungen

1.
in Tropfen herabfallen
Grammatik: mit Hilfsverb ‘ist’
Beispiele:
das Wasser tropfte von den Bäumen
aus ihren Augen tropften Tränen
das Blut ist auf die Erde getropft
übertragen
Beispiel:
Die Tage tropften wie Sirup in das große Faß Vergangenheit [ StrittmatterWundertäter227]
einzelne Tropfen von sich geben
Grammatik: mit Hilfsverb ‘hat’
Beispiele:
die Nase tropft
die Dächer, Bäume tropfen
das abgewaschene Geschirr tropft
2.
es tropftes regnet in vereinzelten Tropfen
Grammatik: mit Hilfsverb ‘hat’
Beispiel:
es begann zu tropfen
3.
selten eine Flüssigkeit in einzelnen Tropfen irgendwohin fallen lassen, tröpfeln, träufeln
Grammatik: mit Hilfsverb ‘hat’
Beispiel:
Medizin auf ein Stück Zucker tropfen
bildlich
Beispiel:
während er vorgibt … zu werben, tropft er den Leuten Gift ins Ohr [ FontaneStechlinI 5,206]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Tropfen · tropfen · tröpfeln
Tropfen m. ‘kleinste Menge Flüssigkeit’, ahd. tropho (8. Jh.), mhd. tropfe, trophe, (md.) troppe, frühnhd. (mit Endungs-n aus den obliquen Kasus) tropfen (16. Jh., vgl. md. droppen, 15. Jh.), mnl. droppe, druppe (vgl. nl. droppel, druppel) stehen als Neuerung mit Geminate (wohl unter Einfluß des nahestehenden Verbs, s. unten) gegenüber einfache Konsonanz aufweisendem asächs. drop, mnd. mnl. drope, aengl. dropa, engl. drop, anord. dropi. Alle Formen gehören ablautend zu dem unter triefen (s. d.) behandelten Verb. Redensartlich steter Tropfen höhlt den Stein, älter ein weycher tropff hölet auch die steyn ausz (1541), vgl. lat. gutta cavat lapidem (Ovid); ein Tropfen auf dem, einem heißen Stein ‘viel zu wenig’ (1. Hälfte 19. Jh.). – tropfen Vb. ‘in Tropfen herabfallen (lassen)’, ahd. trophōn (um 800), mhd. tropfen, mnd. drüppen, dröppen, mnl. droppen zeigt gegenüber triefen (s. d.) intensivierende (bzw. lautsymbolische) Doppelkonsonanz. Vgl. (unpersönlich) es tropft ‘es regnet in vereinzelten Tropfen, es fängt an zu regnen’ (16. Jh.). tröpfeln Vb. ‘in einzelnen, wenigen Tropfen herabfallen, in kleinen Tropfen verabreichen’ (15. Jh.), Deminutiv- und Iterativbildung zu tropfen.

Thesaurus

Synonymgruppe
tropfen · träufeln · tröpfeln

Typische Verbindungen zu ›tropfen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›tropfen‹.

Verwendungsbeispiele für ›tropfen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Von Blättern, die so groß wie Dächer sind, tropfen ätzende Gifte. [Widmer, Urs: Im Kongo, Zürich: Diogenes 1996, S. 206]
Nahe aber tropfte die mütterliche Feuchtigkeit aus den geöffneten Äderchen des Berges. [Kolbenheyer, Erwin Guido: Das Gestirn des Paracelsus, München: J.F. Lehmanns 1964 [1921], S. 339]
Die Augen verfärben sich trübrot, aus dem Mund tropft Blut. [Die Zeit, 03.02.2000, Nr. 6]
Blut tropft Paul in den Mund, und er spuckt es wieder aus. [Die Zeit, 28.06.2013, Nr. 23]
Vielleicht wenn man drüberstehe, antwortet S., da könne Blut nach unten tropfen. [Die Zeit, 12.06.2012, Nr. 13]
Zitationshilfe
„tropfen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/tropfen>.

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