Ring
m.
‘kreisförmiges Gebilde’,
ahd.
(h)ring
(8. Jh.),
mhd.
rinc,
ring,
auch
‘Panzerring, (ringförmige) Versammlung, Gericht, Platz’,
asächs.
hring,
mnd.
rink,
mnl.
rinc,
nl.
ring,
afries.
aengl.
hring,
engl.
ring,
anord.
hringr,
auch
‘Schwert, Schlange, Schiff’,
schwed.
ring
(
germ.
*hrenga-,
woraus
finn.
rengas
‘Ring’)
führt mit
aslaw.
krǫgъ,
russ.
krug
(
круг)
‘Kreis, runde Scheibe’
auf
ie.
*(s)krengh-
(s. auch
↗
ringen2
und ablautendes
↗
Runge),
eine nasalierte Erweiterung der Wurzel
ie.
*(s)ker-
‘drehen, biegen, kreisend bewegen’
(s.
↗
schräg,
↗
Schrank).
rings
Adv.
‘rundherum, im Kreis, überall’
(1. Hälfte 16. Jh.),
obd.
gerings
(Mitte 15. Jh.),
aus präpositionalen Wendungen wie
frühnhd.
zu ring vmb,
zu rings vmbher
mit adverbiell erstarrtem genitivischem
-s;
vgl.
ringsherum,
frühnhd.
rings herumb.
ringen1
Vb.
‘einen Ring bilden, mit einem Ring versehen’
(vereinzelt bis ins 18. Jh.,
heute unüblich).
Als schwaches Verb vom Substantiv abgeleitet,
ahd.
(h)ringen
‘zu einem Kreis formen’
(um 1000;
vgl.
gi(h)ringen
‘einen Kreis bilden, umgürten’,
10. Jh.),
(h)ringōn
‘(im Kreis) aufstellen’
(9. Jh.),
mhd.
ringen
‘mit einem Ring versehen’;
dazu die Präfixverben
beringen
Vb.
‘mit einem Ring versehen’,
mhd.
beringen
‘umzingeln’;
umringen
Vb.
‘dicht umgeben, umstellen, umdrängen’,
ahd.
umbi(h)ringen
(8. Jh.),
mhd.
umberingen;
vgl.
ahd.
umbi(h)ring
(8. Jh.),
mhd.
umberinc
‘Umkreis, Kreislauf’.
Ringel
m.
n.
f.
‘kleiner Ring, kleineres ring-, kreisförmiges Gebilde, Gebäck’,
ahd.
(h)ringila
f.
‘Ringelblume, kreisförmiges Gebäck’
(10. Jh.),
(h)ringilo
m.
‘Ringelblume’
(11. Jh.),
mhd.
ringel(īn),
ringele,
auch
‘kleines ringförmiges Gebilde, kleiner Ring’,
Deminutivbildung zum Substantiv.
ringeln
Vb.
‘zu kleinen Ringen formen, Kreise, Schnörkel bilden, entstehen lassen’,
reflexiv
‘die Form von Ringeln annehmen’,
ahd.
(h)ringilōn
‘mit Ringeln versehen’
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
ringeln,
auch reflexiv
‘sich ringeln, kräuseln’.
Ringelblume
f.
gelb blühende Gartenblume
mit ringförmig gekrümmten Früchten,
mhd.
ringelbluome,
vgl.
ahd.
ringula
f.,
ringilo
m.
(10. Jh.).
Ringelnatter
f.
graugrüne,
mit drei bis sechs Reihen schwarzer Flecken
und einem weißen bis gelben Fleck
an beiden Seiten des Hinterkopfes gezeichnete Natter
(Ende 18. Jh.).
Nach den schwarzen Ringeln auf der Haut?
Weil sie sich ringelnd fortbewegt,
oder weil sie sich zusammenringelt?
Ringelspiel
n.
öst.
obd.
südwestd.
‘Karussell’
(18. Jh.).