un-
Das Verneinung
(
ungewaschen,
unschön),
Abweichung oder Pejoration
(
Unmensch)
und Steigerung
(
Unsumme
‘sehr große Summe’)
des im Grundwort Gesagten ausdrückende Präfix
ahd.
mhd.
asächs.
mnd.
aengl.
engl.
got.
un-,
mnl.
nl.
on-,
anord.
ō-,
schwed.
o-
führt mit den
außergerm. Entsprechungen
aind.
a(n)-
‘nicht, un-’,
griech.
a(n)-
(
ἀ-,
ἀν-),
lat.
in-
(aus
*en-,
s.
in-2),
air.
in-,
ē-,
an-
auf die als erstes Kompositionsglied auftretende Verneinungspartikel
ie.
*ṇ-,
Tiefstufe der in
nein,
nicht,
nie
(s. d.)
belegten Verneinung
ie.
*ne-;
vgl. z. B.
aind.
ájñātaḥ
‘unbekannt’,
griech.
ágnōstos
(
ἄγνωστος),
lat.
īgnōtus,
air.
ingnad,
got.
unkunþs,
ahd.
unkund,
mhd.
unkunt.
Das Präfix
ie.
ṇ-,
nhd.
un-
ist seit jeher ein Nominalpräfix
und verbindet sich besonders mit Adjektiven und Partizipien.
Als Verbalpräfix erscheint
un-
nur in Ableitungen von nominalen Bildungen mit
un-;
vgl.
beunruhigen,
verunglimpfen,
got.
unswēran
‘verunehren, beschimpfen’,
zu
got.
unswērs
‘verachtet’.