Anstand
m.
in verschiedenen Verwendungsweisen dem Präfixverb
anstehen
(s.
↗
stehen)
folgend.
Anfangs
(
mhd.
anstant)
‘das Anstehen-Lassen’,
insbesondere
‘Aufschub der Kampfhandlungen, Waffenstillstand, Friede’,
in dem allgemeinen Sinne
‘Aufschub, Einwand’
noch im 19. Jh.;
dazu die Wendung
(keinen) Anstand nehmen
‘(keine) Bedenken tragen’;
‘das Anstehen’,
um zum Schuß zu kommen
(18. Jh.),
daraus
‘An-, Hochsitz’
des Jägers;
‘was wohl ansteht, der guten Sitte entsprechendes Benehmen’
(Ende 17. Jh.).
anstandslos
Adj.
‘ohne Einwände, ohne weiteres’
(19. Jh.).
beanstanden
Vb.
nur vereinzelt
‘anstehen lassen, aufschieben’,
sonst
‘Einwände erheben, rügen’
(19. Jh.).
anständig
Adj.
‘zuständig, geziemend’
(Ende 15. Jh.),
‘schicklich, höflich’
(17. Jh.);
unanständig
Adj.
‘anstößig’
(17. Jh.).