umgangssprachlich Person, über die kaum etwas bekannt ist
siehe auch kein unbeschriebenes Blatt sein
Kollokationen:
als Prädikativ: ein, kein unbeschriebenes Blatt (für jmdn.) sein; als ein unbeschriebenes Blatt gelten
mit Adverbialbestimmung: ein weitgehend, eher unbeschriebenes Blatt (sein)
Beispiele:
Den Kriminalroman um einen Kriegsveteran
[»Der Ruf des Kuckucks«] hatte gar nicht –
wie Cover und Klappentext frech behaupten – ein bis dato
unbeschriebenes Blatt namens Robert Galbraith
verfasst, sondern die nicht eben unbekannte Joanne K. Rowling. [Die Welt, 03.08.2013]
Gegen den 45‑jährigen Tatverdächtigen Stephan E. wird Haftbefehl
erlassen – er ist für die Behörden kein unbeschriebenes
Blatt
(= ist längst polizeibekannt). [Die Welt, 18.06.2019]
Micah Bloomberg und Eli Horowitz,
als
Autoren bis dahin eher unbeschriebene
Blätter,
ersannen sie [die der TV-Serie »Homecoming« zugrunde liegende Geschichte], um vom damals noch recht frischen
Podcast‑Boom zu profitieren. [Süddeutsche Zeitung, 03.11.2018]
Die gelernte Kriminalbeamtin, die
[…] die
Verwaltung der kleinen Grenzstadt übernahm, ist in anderen Regionen
Schleswig‑Holsteins ein unbeschriebenes Blatt und im
Rest der Republik unbekannt. [Kieler Nachrichten, 14.02.2018]
Damals war Niedersachsens heutiger Agrarminister
[…] gerade zum ersten Mal in den
niedersächsischen Landtag eingezogen und war für viele Landwirte noch ein
unbeschriebenes Blatt. [Neue Osnabrücker Zeitung, 01.12.2016]
Der 45‑jährige Tognacca war im Tessin bis vor kurzem ein ziemlich
unbeschriebenes Blatt. [Neue Zürcher Zeitung, 29.10.2010]
Die gebürtige Deutsche aus Kassel kam im Jahr 2007 aufgrund eines
beruflichen Angebotes nach Linz: »Österreich war für mich vorher ein
unbeschriebenes Blatt, bis auf den einen oder
anderen Skiausflug«, lächelt sie. [Grüne Bildungswerkstatt, 15.10.2016, aufgerufen am 15.09.2018] ungewöhnl.