Gebärde,
f.
bis ins 19. Jh. meist
Geberde,
‘eine Empfindung, einen Willen, einen inneren Vorgang ausdrückende Bewegung mit Hilfe der Hände, des Gesichts oder des ganzen Körpers, Geste’,
ahd.
gibārida
(8. Jh.),
mhd.
gebærde
‘Verhalten, Benehmen, Wesen’,
asächs.
gibāriða,
mnd.
gebērde,
mnl.
ghebaerde,
ghebeerde
gehören als Verbalabstrakta zu
ahd.
gibāren
(8. Jh.),
mhd.
gebæren
‘sich betragen, verhalten’,
asächs.
gibārian,
mnd.
gebēren,
aengl.
gebæran;
dazu vgl. noch
ahd.
gibārī
f.
‘Verhalten’
(11. Jh.),
mhd.
gebære
‘Verhalten, Aussehen, Wesen’,
ahd.
gibāri
Adj.
‘sich verhaltend, geartet’
(9. Jh.),
mhd.
gebære
‘angemessen, schicklich, gebührend’.
Zur weiteren Verwandtschaft s.
↗
gebaren
und
↗
gebären.
Vom Substantiv abgeleitet
gebärden
Vb.
reflexiv
‘sich außergewöhnlich benehmen, verhalten, aufführen’
(2. Hälfte 15. Jh.).
gebärdig
Adj.
‘sittsam, freundlich’
(16. Jh.).
Ungebärde
f.
‘übles, unziemliches Benehmen’,
mhd.
ungebærde.
ungebärdig
Adj.
‘widersetzlich, störrisch, wild’
(15. Jh.).