ungewohnt
GrammatikAdjektiv · häufig attributiv (in Verbindung mit »sein«)
Aussprache
Worttrennung un-ge-wohnt
Wortbildung
mit ›ungewohnt‹ als Erstglied:
Ungewohntheit
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
nicht gewohnt
a)
nicht jmds. Gewohnheiten entsprechend
Beispiele:
eine ungewohnte Arbeit, Anstrengung
diese Tätigkeit ist für sie (zu) ungewohnt, ist ihr (noch) ungewohnt
mit ungewohnter Ruhe, Schärfe etw. sagen
ein ungewohntes Vergnügen, Glück
eine ungewohnte Last
die ungewohnte Hitze, Kälte machte uns sehr zu schaffen
er kam zu ungewohnter Stunde heim
eine ungewohnte Erscheinung
ein ungewohnter Anblick
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gewohnt · ungewohnt
gewohnt Part.adj. ‘üblich, vertraut’. Das Part. Prät. mhd. gewon(e)t, zum Infinitiv mhd. gewonen ‘gewohnt sein, werden, wohnen, verweilen’, ahd. giwonēn (8. Jh.), verdrängt seit dem 14. Jh. ein altes Adjektiv ahd. giwon (8. Jh.), mhd. gewon, nhd. (bis ins 18. Jh.) gewohn ‘gewohnt, hergebracht, üblich’ (vgl. asächs. giwono, giwuno, aengl. gewuna, mnl. ghewōne, nl. gewoon). gewohn steht im Ablautverhältnis zu den unter gewöhnen (s. d.) genannten Formen; zu ihm gehören die Ableitungen Gewohnheit und gewöhnlich (s. d.). – ungewohnt Part.adj. ‘nicht üblich, fremd’, ahd. ungiwonēt (um 800), mhd. ungewont. Vgl. auch ungewohn (bis ins 17. Jh.), ahd. ungiwon (8. Jh.), mhd. ungewon.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
andere(r) ·
anders ·
andersartig ·
fremd ·
neu (ungewohnt) ·
ungewohnt ·
ungewöhnlich ●
gewöhnungsbedürftig negativ, ironisierend
Assoziationen |
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eigenwillig ·
unangepasst ·
unbequem ·
ungewohnt ·
ungewöhnlich ·
unkonventionell ·
unorthodox ·
unvertraut ·
unüblich ·
wie man ihn nicht alle Tage trifft ●
kantig fig. ·
mit Ecken und Kanten fig. ·
sperrig fig.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›ungewohnt‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›ungewohnt‹.
Verwendungsbeispiele für ›ungewohnt‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Durchs Fenster höre ich sie auf ungewohnt harte Weise lachen.
[Riedel, Susanne: Eine Frau aus Amerika, Berlin: Berlin Verlag 2003, S. 159]
Es war allerdings etwas ungewohnt für mich, regelmäßig früh aufzustehen.
[Maltzan, Maria von: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht, Berlin: Ullstein 1998 [1986], S. 36]
Das ist pathetisch, poetisch, altmodisch, ungewohnt auf alle Fälle in unserer Zeit.
[Die Zeit, 08.10.1998, Nr. 42]
Die Folgen solch ungewohnten Einsatzes lassen nicht lange auf sich warten.
[Die Zeit, 23.05.1997, Nr. 22]
Es war noch so ungewohnt, ihn namentlich bei den Damen zu sehen.
[Klepper, Jochen: Der Vater, Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 1066]
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