nicht spektakulär; ganz unauffällig; ohne großen Aufwand (1)
Kollokationen:
als Adjektivattribut: ein unspektakulärer Handelstag [an der Börse], Alltag, Vorgang, Verlauf, Wahlkampf; eine unspektakuläre Partie, Begegnung, Spielweise, Show, Landschaft; ein unspektakuläres Rennen, Geschehen, Dasein, Ende
mit Adverbialbestimmung: etw. ist vergleichsweise, eher, ziemlich, gänzlich, ganz, weitgehend, relativ, reichlich, völlig unspektakulär
als Adverbialbestimmung: etw. verläuft, vollzieht sich, wirkt, gestaltet sich, endet unspektakulär; unspektakulär daherkommen, ablaufen; etw. nimmt sich unspektakulär aus
in Koordination: unscheinbar, normal, unauffällig, ruhig, langweilig, unspektakulär
Beispiele:
Dabei hatte das 1993 erbaute, zweistöckige Einfamilienhaus absolut nichts Besonderes an sich: Ein 08/15‑Vorstadthaus mit penibel geschnittenem Rasen – unspektakulärer Durchschnitt, von Glamour keine Spur. […] Ein einfaches Durchschnittsvorstadthaus halt. [Welt am Sonntag, 20.09.2015, Nr. 38]
Die Augen der rund 850 Gäste [des Balls] in dem kleinen Fürstentum am Mittelmeer richteten sich am Freitagabend vor allem auf [die Fürstin] Charlène, die in einem weiß‑bronzenen Dior‑Kleid für Aufsehen sorgte. Deutlich unspektakulärer war [Fürst] Albert II. gekleidet, er trug traditionell einen weißen Smoking. [Die Zeit, 30.08.2012 (online)]
Freundlich, professionell, unspektakulär – so präsentierten sich die Europäischen Filmpreise in ihrer nunmehr 17. Ausgabe. In entspannter und manchmal sogar ein bisschen langweiliger Manier wurde […] die goldene Trophäe namens Lola übergeben. [Berliner Zeitung, 13.12.2004]
Die dramatischen Szenarien, die manche Pazifisten an die Wand malten, haben sich bisher nicht erfüllt. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr verliefen unspektakulär. [die tageszeitung, 14.12.1996]
Und ich erinnere mich eines Wortes von Gustav Heinemann, dem sprödesten, unspektakulärsten und deshalb vielleicht typischsten Präsidenten der Bundesrepublik, der auf die Frage eines Journalisten, ob er Deutschland liebe, trocken geantwortet hat: »Ich liebe meine Frau.« [Der Spiegel, 17.09.1990, Nr. 38]