Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

unterschlagen

Grammatik Verb · unterschlägt, unterschlug, hat unterschlagen
Aussprache  [ˌʊntɐˈʃlaːgn̩]
Worttrennung un-ter-schla-gen
Wortzerlegung unter- schlagen
Wortbildung  mit ›unterschlagen‹ als Erstglied: Unterschlagung
ZDL-Vollartikel

Bedeutungen

1.
jmd. unterschlägt etw.eine fremde bewegliche Sache, in deren Besitz man gelangt, rechtswidrig für sich behalten und nicht herausgeben
Synonym zu veruntreuen
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: Briefe, Firmengelder, Kundengelder, Spenden, Steuergelder unterschlagen
mit Aktivsubjekt: ein Angestellter, ein Buchhalter unterschlägt etw.
Beispiele:
Umgerechnet 3,28 Millionen Euro hat ein 33‑jähriger Buchhalter aus Südkorea in seiner Firma unterschlagen. Offenbar nutzte er seine leitende Funktion, um das Geld auf geheime Konten zu transferieren. [Der Spiegel, 22.02.2013 (online)]
Wie der SWR berichtete, muss sich eine 25‑jährige Frau aus der Eifel wegen Unterschlagung von Postsendungen vor dem Bitburger Amtsgericht verantworten. Dabei soll es laut Staatsanwaltschaft um mindestens 1.650 unterschlagene Postsendungen gehen. Statt die Briefe, Zeitschriften und Kataloge den Empfängern auszuliefern, soll die Frau, nachdem Sie das entsprechende Material im Verteilzentrum abholte, diese bei sich zu Hause gelagert haben. [Eifeler Postbotin soll 1.600 Post-Sendungen unterschlagen haben, 10.03.2020, aufgerufen am 01.09.2020]
Wer als Kassiererin in einem Supermarkt zwei Pfandbons unterschlägt, kann fristlos gekündigt werden. Dies gilt auch, wenn die Pfandbons einen nur geringen Wert haben. Kündigungsgrund sei in einem solchen Fall nicht der Wert der Sache, sondern der Vertrauensverlust, urteilte das Landesarbeitsgericht Berlin. [Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, Urteil, 21.07.2020, aufgerufen am 01.09.2020]
Der Lastwagenfahrer hatte offenbar 1983 bei einem Reifenwechsel auf der Autobahn 45 die Börse verloren. Vermutlich habe ein Unbekannter die Fundsache unterschlagen und dann zwischen Niederkleen und Hüttenberg entsorgt, nachdem er das Geld an sich genommen hatte, sagte ein Polizeisprecher. [Frankfurter Rundschau, 09.08.2000]
Der deutsche Soldat bekam […] nur einen Teil seiner Verpflegung – der Rest wurde unterschlagen. Die Unehrlichkeit begann oben. Jedes Amt, durch das Lebensmittel gingen, behielt sich eine kleine Provision zurück[…]. [Tucholsky, Kurt: Militaria. In: Kurt Tucholsky: Werke – Briefe – Materialien. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1919]]
2.
übertragen jmd. unterschlägt etw.Informationen o. Ä. absichtlich für sich behalten, nicht weitergeben; etw. absichtlich nicht erwähnen, nennen
Synonym zu verschweigen
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: etw. geflissentlich, gänzlich, gern unterschlagen
mit Akkusativobjekt: Aspekte, Fakten, eine Tatsache unterschlagen
mit Dativobjekt: den Lesern etw. unterschlagen
mit Passivsubjekt: eine Information, jmds. Name wird unterschlagen
Beispiele:
Da die Beklagte den Verbrauchern diese wichtige Information [dass das positive Testergebnis später revidiert wurde] unterschlagen habe, sei ihre Werbung [mit der guten Testnote] irreführend und deshalb zu unterlassen. [Oberlandesgericht Zweibrücken, Urteil, 05.08.2020, aufgerufen am 01.09.2020]
Meng W[…] arbeite seit 1993 für Huawei, heißt es auf der Internetseite des Unternehmens. Der Eintrag unterschlägt ein wichtiges Detail ihrer Vita: Die 46‑jährige Meng ist die Tochter von Firmengründer Ren Z[…], einem der einflussreichsten Unternehmer des Landes. [Süddeutsche Zeitung, 07.12.2018]
Überalterung ist ein negativer Begriff, der unterschlägt, dass die Verlängerung des Lebens eigentlich eine positive Entwicklung ist. [»Es gibt keinen echten Generationenvertrag«, 01.11.2018, aufgerufen am 01.09.2020]
Der vollständige Text wird nirgends veröffentlicht, im Gegenteil, die zentrale Intention des Artikels – seine Absage an Gewaltanwendung – wird unterschlagen. [Hannover, Heinrich: Die Republik vor Gericht 1975–1995. Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1999], S. 89]
In keinem Fall aber habe ich jemals Rücksicht auf das Publikum genommen, nie sind politische Schärfen irgendwelcher Art von mir bei den Vorlesungen unterschlagen worden. [Tucholsky, Kurt: An »Die Linkskurve«. Februar 1930. In: ders.: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1930], S. 11540]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

schlagen · Schläger · Schlägerei · abschlagen · abschlägig · Abschlag(s)zahlung · anschlagen · veranschlagen · Anschlag · Voranschlag · aufschlagen · Aufschlag · ausschlagen · Ausschlag · beschlagen1 · beschlagen2 · Beschlag · einschlagen · einschlägig · entschlagen · nachschlagen · überschlagen · umschlagen · Umschlag · unterschlagen · verschlagen · verschlagen · Verschlag · vorschlagen · Vorschlag · schlagfertig · Schlaglicht · Schlagschatten · Schlagseite · Schlagwort · Schlagzeile · Schlagzeug · Schlager
schlagen Vb. ‘hauen, prügeln, töten, einen Gegner überwinden, besiegen, mit einer heftigen, gezielten Bewegung geräuschvoll einen Gegenstand treffen, sich in einer bestimmten Richtung entwickeln, nach jmdm. geraten’, ahd. slahan (8. Jh.), mhd. slahen, slān, asächs. slahan, mnd. slān, mnl. slaen, nl. slaan, afries. sla, aengl. slēan, anord. slā, schwed. slå, got. slahan (germ. *slahan). Auf grammatischem Wechsel zwischen h und g beruhen Präteritalformen wie ahd. sluog, asächs. aengl. slōg, denen im Nhd. die Präsensformen und der Infinitiv angeglichen werden; s. auch Schlag, Schlegel neben Schlacht und Geschlecht. Außergerm. Vergleichsmöglichkeiten bietet lediglich das Kelt. mit mir. slacc ‘Schwert’, ir. slacaire ‘Schläger’, mir. slachta ‘geschlagen’, ir. slacht ‘gute Erscheinung, von gutem Schlag’, gäl. slachdaim ‘schlage mit dem Hammer’, so daß eine Wurzel ie. *slak- ‘schlagen, hämmern’ angesetzt werden kann. – Schläger m. ‘wer schlägt, wer jmdn. tötet’, ahd. irslahāri (8. Jh.), mhd. slaher, frühnhd. totslaher, -slager, -sleger (15. Jh.); auch ‘Raufbold’ (seit 17. Jh.). Schlägerei f. ‘Prügelei’ (wohl 15. Jh.), ‘Duell’ (17. Jh.). abschlagen Vb. ‘mit einem Hieb loslösen, lostrennen, abwehren, ablehnen’, ahd. abaslahan ‘abhauen, abschneiden’ (10. Jh.), mhd. abeslahen, auch ‘abschlachten, in Abzug bringen, vergüten, zurückweisen’; abschlägig Adj. ‘ablehnend’ (15. Jh.); Abschlag(s)zahlung f. ‘erster Teil einer abzugeltenden Summe, Teilzahlung’ (18. Jh.). anschlagen Vb. ‘anstoßen, mit Nägeln anhängen, gut wirken, bellen’, ahd. anaslahan (10. Jh.), mhd. aneslahen ‘an jmdn. oder etw. schlagen, anstoßen, mit Schlägen angreifen, durch Schlagen befestigen, rauben, anstiften, berechnen’; veranschlagen Vb. ‘taxieren’ (19. Jh.); Anschlag m. ‘Bekanntmachung, auf etw. zielender Gedanke, Plan, Vorhaben, Vorbereitung des Schützen zum Abschießen’, auch (seit 15. Jh.) ‘Attentat’, ahd. anaslag ‘Hieb, Stoß, Schlag’ (11. Jh.), spätmhd. aneslac, auch ‘Berechnung’; Voranschlag m. ‘vorläufige Kostenberechnung’ (18. Jh.). aufschlagen Vb. ‘(durch Schlagen) öffnen, aufprallen, auftreffen, einen Preis erhöhen, etw. aufstellen, errichten’, ahd. ūfslahan ‘an etw. schlagen’ (um 900), mhd. ūfslahen, auch ‘errichten, aufschieben, verzögern, anzünden, durch Schlagen öffnen, vorenthalten, den Lohn, Preis erhöhen, im Preis steigen, verzichten’; Aufschlag m. ‘Aufprall, Verteuerung eines Preises, umgeschlagener Teil an Kleidungsstücken’, mhd. ūfslac, auch ‘Aufschub, Verlängerung der Frist, Waffenstillstand’. ausschlagen Vb. ‘Knospen treiben, grün werden, um sich schlagen, durch Schlagen zerstören, mit etw. bedecken, ablehnen’, ahd. ūʒslahan ‘herausbrechen, durch Schlagen zerstören’ (9. Jh.), mhd. ūʒslahen ‘herausschlagen, umhauen, ablehnen, zurückschlagen, ausweisen, verjagen, verbannen, freilassen, zerstören, errichten, nach auswärts schlagen, fliehen’; Ausschlag m. ‘Austrieb der Schweine in die Eichelmast, Herabsinken des Waagebalkens nach der schweren Seite’ (15. Jh.), daher den Ausschlag geben ‘entscheidend sein’ (16. Jh.), ‘Entscheidung, Ergebnis, Erfolg, Ausgang’ (16. Jh.), medizinisch ‘Hautschorf, Erkrankung der Haut’ (17. Jh.), ‘Trieb, Sproß’ (18. Jh.). beschlagen1 Vb. ‘(durch Schlagen) mit etw. versehen, sich überziehen, anlaufen’, ahd. bislahan ‘behauen, tüchtig schlagen, fest-, niederschlagen’ (8. Jh.), mhd. beslahen ‘auf etw. schlagen, schlagend bedecken, mit Beschlag belegen, schlagend auf, an etw. befestigen, umschlagen, umschließen’; ein Pferd beschlagen ‘mit Hufeisen versehen’; beschlagen2 Part.adj. ‘gut versehen sein, bewandert in einer Sache, voller Kenntnisse’ (16. Jh.), eigentlich ‘durch (Metall)beschlag fest und dauerhaft’; Beschlag m. ‘Metallstück als Schutz oder Verzierung, Überzug, Hauch’ (15. Jh.), in Beschlag nehmen (17. Jh.), Beschlag auf etw. legen (18. Jh.), mit Beschlag belegen (19. Jh.) ‘etw. oder jmdn. für sich beanspruchen’. einschlagen Vb. ‘hineinschlagen, durch Schlagen zertrümmern, einwickeln, sich in eine bestimmte Richtung erfolgreich entwickeln, gedeihen’ (15. Jh.); einschlägig Adj. ‘in Betracht kommend’ (Ende 18. Jh.). entschlagen Vb. ‘(sich von einer Sache) frei-, losmachen, verzichten’, mhd. entslahen ‘freimachen, aufheben’. nachschlagen Vb. ‘ähnlich werden, nacharten’ (16. Jh.; vgl. mhd. slahen nāch), ‘in einem Buche suchen und nachlesen’ (17. Jh.). überschlagen Vb. ‘ungefähr berechnen, übereinanderlegen (die Beine)’, reflexiv ‘sich überkugeln’, ahd. ubarslahan ‘herausgehen, sich entfernen, vorzüglich sein, übertreffen’ (um 1000), mhd. überslahen ‘schlagend überziehen, beschlagen, überwältigen, besiegen, in Kürze sagen, erzählen, auslassen, ungefähr berechnen, schätzen, überlegen’. umschlagen Vb. ‘umlegen, umbiegen, zu Boden schlagen, ringsum bedecken, sich ändern (vom Wetter)’, mhd. umbeslahen ‘umgeben, -fassen, -zingeln, niederschlagen, Umschweife machen, sich verbreiten’; Umschlag m. ‘Hülle, Umhüllung, Änderung, umgeschlagener Rand’, auch (seit 17. Jh.) als medizinische Heilpackung, kaufmännisch ‘Umsatz, Vertrieb von Waren’ (16. Jh., nach mnd. ummeslach), mhd. umbeslac ‘Umhüllung, Wendung, Umkehr, Ausflucht’. unterschlagen Vb. ‘unrechtmäßig zurückbehalten, veruntreuen, verheimlichen’, mhd. underslahen ‘beiseite legen, abseits setzen, verbergen, aufgeben, niederschlagen, unterdrücken, überwinden, übertreffen’. verschlagen Vb. ‘mit Brettern abteilen, schließen, versehentlich umblättern, durch widrige Umstände an einen ungewollten Ort gelangen (lassen)’, ahd. firslahan ‘erschlagen, töten, verschließen’ (8. Jh.), mhd. verslahen ‘zerschlagen, verwunden, töten, abhauen, auseinanderschlagen, vertreiben, zurückweisen, wegnehmen, beschmutzen, durch Verschlag absperren’, reflexiv ‘sich verstecken, beschmutzen, entfernen’; verschlagen Part.adj. ‘listig, undurchsichtig, durchtrieben’ (15. Jh.), eigentlich ‘seine Pläne nicht bekanntgebend, versteckend, zurückhaltend’; Verschlag m. ‘durch Bretter(wände) abgetrennter Raum, abtrennende Bretterwand’ (18. Jh.). vorschlagen Vb. ‘einen Plan vorlegen, einen Rat geben und zur Erwägung anbieten’, ahd. furislahan ‘vorher-, vorwegnehmen’ (8. Jh.), mhd. vürslahen ‘treiben, im Übergewicht sein, veranschlagen, rechnen’; Vorschlag m. ‘zu erwägender Rat, Plan, Lehrsatz’ (16. Jh.), mhd. vürslac ‘erster Schlag, Befestigung, einschließende Belagerung, Berechnung als Vorlage’. – schlagfertig Adj. ‘bereit zum Losschlagen’ (18. Jh.), ‘um keine Antwort verlegen, witzig’ (19. Jh.). Schlaglicht n. ‘heller Lichtstrahl zum Hervorheben eines einzelnen Gegenstandes’ (18. Jh.), häufig in der Malerei. Schlagschatten m. ‘von einer Person oder einem Gegenstand geworfener, scharf umrissener Schatten’ (18. Jh.). Schlagseite f. ‘Schräglage (eines Schiffs)’ (17. Jh.). Schlagwort n. ‘(schmerzlich) treffendes Wort, prägnanter Ausdruck zur Kennzeichnung einer Zeiterscheinung, Bühnenstichwort’ (18. Jh.), im Bibliothekswesen ‘Stichwort, Kennwort’. Schlagzeile f. ‘hervorgehobene, deutlich gemachte Überschrift’ (um 1880). Schlagzeug n. ‘Ensemble von Schlaginstrumenten’ (20. Jh.); zuvor ‘Geräte zum Einschlagen bzw. zum Beschlagen von Bauteilen’ (16. Jh.). Schlager m. ‘aktuelle, beim Publikum ein- bzw. durchschlagende Musiknummer’, aufgekommen (1881) als Ausdruck der Musikkritik, durch die Tagespresse verbreitet; dann auf andere besonders aktuelle und wirkungsvolle Erscheinungen (Buch, Theaterstück, eine reißend abgehende Ware) übertragen.

Typische Verbindungen zu ›unterschlagen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›unterschlagen‹.

Zitationshilfe
„unterschlagen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/unterschlagen#1>.

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unterschlagen

Manchmal wird auch das Partizip II unterschlagen verwendet.
Grammatik Verb · schlägt unter, schlug unter, hat untergeschlagen
Aussprache [ˈʊntɐˌʃlaːgn̩]
Worttrennung un-ter-schla-gen
Wortzerlegung unter- schlagen
Wortbildung  mit ›unterschlagen‹ als Grundform: Unterschlag
ZDL-Vollartikel

Bedeutungen

1.
jmd. schlägt etw. unteretw. so biegen oder knicken, dass es oder ein Teil davon unter etw. anderes gelangt
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: Enden unterschlagen
Beispiele:
Aus dem restlichen Teig drei kleine Teigstränge rollen, ebenfalls flechten und auf den großen Zopf legen, Enden unterschlagen. [Challah (Hefezopf), 26.08.2014, aufgerufen am 01.09.2020]
Wir wickeln nun Hering und Lachs um das hartgekochte Ei, schlagen die Enden unter und stecken sie fest. [die tageszeitung, 03.09.1997]
Dann den Teig auf einem bemehlten Backpapierstück dünn auswellen und mithilfe des Papiers in eine Quicheform (oder Springform) legen. Dabei den Rand unterschlagen und mit zwei Fingern den Rand in eine schöne Form bringen. [Spargelquiche, 25.05.2013, aufgerufen am 01.09.2020]
Für die Hefezöpfe jeweils 3 der Teile zu einem Zopf flechten und die Enden unterschlagen. [Hefegebäck zum Frühstück, 13.03.2011, aufgerufen am 31.08.2020]
Die Rolle mit einem sehr scharfen Messer halbieren und die beiden Hälften umeinander drehen, die Enden unterschlagen. [Onion Bread (Zwiebelbrot), 09.11.2007, aufgerufen am 01.09.2020]
spezieller etw. unterschlagenGliedmaßen eng an den Körper ziehen und teilweise unter das Gesäß bzw. die Achseln schieben
Grammatik: oft im Partizip
Beispiele:
Selime saß da, ein Bein untergeschlagen, das andere ausgestreckt, das Kopftuch nur locker übergelegt. [Der Weg nach Ihlara, 21.09.2019, aufgerufen am 01.09.2020]
Eine Frau hatte es sich dort auf einem Sofa bequem gemacht, die schlanken, sehr schönen Beine seitlich untergeschlagen. [»Unaussprechlich« in der Vorauswahl für den Agatha-Christie-Preis, 09.12.2013, aufgerufen am 01.09.2020]
Die Wirbelsäule ist grade, die Beine zum Schneidersitz untergeschlagen, was die Energien sammelt. [Meditation, 14.02.2012, aufgerufen am 01.09.2020]
Mando […] schritt in den angrenzenden Wald hinein, […] hockte sich, die Beine untergeschlagen, auf die Fersen[…]. [Degenhardt, Franz Josef: Die Abholzung. Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 1999 [1985], S. 22]
Mit meiner Trommel über die Dielen rutschend, ein Bein unterschlagend, das andere gegen die Möbel stemmend, schob ich mich in Richtung des großmütterlichen Berges[…]. [Grass, Günter: Die Blechtrommel. Darmstadt: Luchterhand 1959, S. 260]
Dort, am Rande des Gehsteiges, sitzt er nun schon seit Monaten in Wind und Wetter, […] die Arme in der viel zu kleinen und viel zu dünnen Jacke untergeschlagen, eine alte Mütze neben sich auf dem Boden, und wartet stumm auf das leise Klingen der Münzen, die ihm zugeworfen werden. [Neues Deutschland, 30.10.1947]
Dazu [um im Kreis um eine große Platte am Boden sitzend, im arabischen Stil zu essen] sitzt man auf einem unterschlagenen Unterschenkel und hat das andere Bein aufgestellt. [Soviel zu tun … :), 18.03.2010, aufgerufen am 31.08.2020] ungewöhnl.
2.
jmd. schlägt etw. unteretw. kräftig rührend in eine Masse oder einen Teig mischen
Synonym zu unterrühren
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: Eier, Zucker unterschlagen
Beispiele:
Für den Biskuitboden die Eier trennen. Eigelb mit dem heißen Wasser schaumig rühren. Zucker und Vanillinzucker löffelweise unterschlagen und solange rühren, bis die Masse cremig ist[…]. [Käsesahne-Torte mit Waldfrüchten, 01.02.2008, aufgerufen am 01.09.2020]
Dann langsam die flüssige, geklärte Butter unterschlagen und mit Zitronensaft, Cayennepfeffer, Salz und etwas Worcester Sauce [sic!] abschmecken. [Spargelgerichte für eine Spitzen-Saison, 21.07.2020, aufgerufen am 01.09.2020]
Die Eier einzeln auf höchster Stufe unterschlagen, bis eine gebundene Masse entsteht. [Leichter Kokos-Limetten-Kuchen, 17.02.2019, aufgerufen am 20.08.2020]
Für den Spätzleteig Eier in einer Schüssel aufschlagen, salzen und so viel Mehl und etwas Wasser unterschlagen, […]dass ein geschmeidiger, zäher Teig entsteht. [Rezepte von Mama, 13.04.2017, aufgerufen am 20.08.2020]
Den Zuckersirup und den Zitronensaft hinzufügen und mit einem Schneebesen kräftig unterschlagen, so lange bis die Oberfläche schaumig wird, nun hat die Masse genug Sauerstoff, dadurch wird das Sorbet zart cremig. [Mango-Sorbet, 08.01.2011, aufgerufen am 01.09.2020]

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„unterschlagen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/unterschlagen#2>.

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