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unverdrossen

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung un-ver-dros-sen
Wortzerlegung un- verdrossen
Wortbildung  mit ›unverdrossen‹ als Erstglied: Unverdrossenheit
eWDG

Bedeutung

unermüdlich, emsig und ohne Anzeichen von Ärger oder Verdruss
Beispiele:
trotz vieler Hindernisse arbeitete er unverdrossen weiter an seinem Projekt
unverdrossen etw. fortsetzen
freudige, unverdrossene Gesichter
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
verdrießen · verdrossen · unverdrossen · verdrießlich · Verdrießlichkeit · Verdruß · Überdruß · überdrüssig
verdrießen Vb. ‘Ärger bereiten, mißmutig machen’, ahd. firthrioʒan (11. Jh.; vgl. irthrioʒan, 9. Jh., zithrioʒan, um 900), mhd. verdrieʒen, mnd. vordrēten, mnl. nl. verdrieten, Präfixbildung zu dem untergegangenen Simplex mhd. drieʒen ‘drängen, treiben, drohen’; vgl. asächs. āthriotan ‘verdrießen’, aengl. (ā)þrēotan ‘ermüden, überdrüssig werden, verdrießen’, anord. þrjōta ‘aufhören, ermangeln, mißlingen’, schwed. tryta ‘mangeln, fehlen, ausgehen’, got. usþriutan ‘beschwerlich fallen’ (germ. *þreutan ‘bedrücken, ermüden’). An außergerm. Verwandten sind heranzuziehen lat. trūdere ‘stoßen, drängen’, lit. triū̃sas ‘mühevolle Arbeit’, triū̃sti ‘arbeiten’, aslaw. trudъ ‘Mühe, Anstrengung, das Erarbeitete, Besitz’, truditi sę ‘sich mühen, bemühen, arbeiten’, russ. trud (труд) ‘Mühe, Arbeit’, trudít’sja (трудиться) ‘sich mühen’, so daß ie. *treud- ‘quetschen, stoßen, drücken’ erschlossen werden kann, eine Dentalerweiterung der Wurzel ie. *ter(ə)-, *treu- ‘reiben, drehend reiben, (reibend) durchbohren’ (s. drehen). – verdrossen Part.adj. ‘mißmutig, mürrisch, lustlos’, mhd. verdroʒʒen, auch ‘träge’, mit dem Antonym unverdrossen Part.adj. ‘unermüdlich, emsig und ohne Anzeichen von Ärger oder Verdruß’, mhd. unverdroʒʒen. verdrießlich Adj. ‘schlechtgelaunt, mißmutig, ärgerlich, mürrisch, unangenehm’ (15. Jh.); vgl. mnd. vordrēt(e)līk; Verdrießlichkeit f. mhd. verdrieʒlīcheit. Verdruß m. ‘Ärger, Mißmut, Unzufriedenheit’, mhd. verdrōʒ (neben verdrieʒ), ahd. firthrōʒ (9. Jh.) sowie ahd. urthrioʒ (9. Jh.), mhd. urdruʒ ‘Überdruß, Unlust, Ekel’. Überdruß m. ‘durch Übersättigung hervorgerufene Abneigung, Widerwille’ (16. Jh.); vgl. daneben frühnhd. überdrieß, überdrutz (16. Jh.), mhd. überdrōʒ. überdrüssig Adj. ‘Überdruß empfindend, satt, müde, leid’ (16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

ausdauernd · beharrlich · hartnäckig · konstant · standhaft · steif und fest (behaupten) · unablässig · unbeirrt · unentwegt · unermüdlich · unverdrossen  ●  insistent geh., selten, bildungssprachlich
Assoziationen

(sich) pudelwohl (fühlen) · beglückt · beschwingt · bester Laune · fidel · freudig erregt · froh gelaunt · frohgemut · fröhlich · gut gelaunt · gutgelaunt · heiter · in Hochstimmung · launig · lustig · munter · unverdrossen · vergnügt · voller Freude · wohlgelaunt · wohlgestimmt  ●  aufgeräumt (Person) fig. · frisch, fromm, fröhlich, frei veraltend, selten · bumsfidel derb · freudetrunken geh., altertümelnd · frohen Mutes geh. · gut aufgelegt ugs. · gut drauf ugs. · guter Dinge geh., veraltend · hochgestimmt geh. · mopsfidel ugs. · quietschfidel ugs. · von Freudigkeit erfüllt geh. · wildvergnügt (wild vergnügt) geh.
Assoziationen

einfach nicht aufhören (zu) · einfach weiter · fröhlich (weiter) · immer munter · lustig (weiter...) · munter (weiter...) · unbeirrt · ungeniert · unverdrossen  ●  frisch, fromm, fröhlich, frei veraltend
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›unverdrossen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›unverdrossen‹.

Zitationshilfe
„unverdrossen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/unverdrossen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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