Scham
f.
‘das Gefühl, bloßgestellt zu werden oder zu sein, Scheu, Verlegenheit’,
ahd.
scama
‘Beschämung, Zerknirschung, Bestürzung, Schande’
(8. Jh.),
mhd.
schame,
auch
‘Ärgernis’
und
(verhüllend,
wie noch heute)
‘Geschlechtsteile’,
asächs.
skama,
mnd.
schām(e),
mnl.
scāme,
aengl.
sc(e)amu,
engl.
shame
(
germ.
*skamō
f.)
und das schwache Verb
got.
skaman
‘sich schämen’
haben keine sicheren Anknüpfungen außerhalb des Germ.,
so daß die Etymologie ungeklärt bleibt.
Eine Herleitung von der Wurzel
ie.
*k̑em-
‘bedecken, verhüllen’
(s.
Hemd)
ist wenig wahrscheinlich.
schämen
Vb.
reflexiv
‘Scham empfinden’,
ahd.
scamēn
(8. Jh.),
scamōn
(9. Jh.),
mhd.
schamen,
schemen,
schämen,
auch
‘schmähen, schänden’.
beschämen
Vb.
‘Schamgefühl bereiten, verlegen machen’,
mhd.
beschemen
‘in Schmach oder Scham bringen, schänden’.
verschämt
Part.adj.
‘scheu, voller Schamgefühl’
(18. Jh.),
‘schamlos, voller Schande’
(16. Jh.);
vgl.
mhd.
verschemen,
verschamen
‘in Scham, Schande versinken’
und
ahd.
firscamēn
‘aufhören, sich zu schämen’
(um 1000).
unverschämt
Part.adj.
‘ohne Schamgefühl, frech’,
spätmhd.
unverschamet.
schamhaft
Adj.
‘voller Scham, scheu, schüchtern’,
ahd.
scamahaft
(8. Jh.),
mhd.
schamehaft.
schamlos
Adj.
‘ohne Schamgefühl, frech’,
ahd.
scamalōs
(10. Jh.),
mhd.
scham(e)lōs.