variieren
Vb.
‘abwandeln, geringfügig ändern, durch kleine Veränderungen unterschiedlich, abwechslungsreich gestalten’,
auch
‘sich ändern, sich unterschiedlich verhalten, von Gleichartigem (in geringem Maße) abweichen, anders, verschieden sein’,
entlehnt
(Anfang 16. Jh.,
in intransitiver Verwendung Mitte 16. Jh.)
unter Einfluß von gleichbed.
afrz.
frz.
varier,
aus
lat.
variāre
‘Mannigfaltigkeit, Abwechslung in etw. bringen, verändern, bunt machen, verschieden, bunt sein, (ab)wechseln, veränderlich sein’,
zu
lat.
varius
‘mannigfaltig, bunt, abwechselnd, verschiedenartig’.
Im
Dt. erscheint das Verb zunächst in der Form
varir(e)n,
varieren,
seit dem 17. Jh.
variiren
(von der 2. Hälfte des 19. Jhs. an
variieren
geschrieben),
anfangs als grammatischer Terminus
‘morphologisch abwandeln, flektieren’,
dann bald allgemeiner,
oft mit Bezug auf Musik, bildende Kunst oder
Literatur.
variabel
Adj.
‘veränderlich, wandelbar, wechselnd, schwankend’
(allgemein seit 2. Hälfte 19. Jh.,
vorher besonders vom Wind
‘wechselnd, unbeständig’,
Mitte 17. Jh.,
von Menschen
‘wankelmütig, launenhaft’,
Anfang 17. Jh.),
Entlehnung aus
afrz.
frz.
variable
‘veränderlich, wechselnd, unbeständig’,
spätlat.
variābilis
‘veränderlich’;
zu
lat.
variāre
(s. oben).
Variante
f.
‘leicht veränderte Form innerhalb eines Typus, Abwandlung, Abweichung, Spielart’,
zunächst Fachausdruck der Textkritik für
‘abweichende Lesart einer Textstelle bei mehreren Fassungen des Textes’
(2. Hälfte 18. Jh.),
nach gleichbed.
frz.
variante,
dem substantivierten Femininum von
mfrz.
frz.
variant
‘wechselhaft, unbeständig’,
lat.
variāns
(Genitiv
variantis),
Part. Präs. von
lat.
variāre.
Variation
f.
‘Veränderung, Abwandlung, das Abgewandelte’
(2. Hälfte 16. Jh.),
aus
lat.
variātio
(Genitiv
variātiōnis)
‘Verschiedenheit, Veränderung’;
anfangs
‘Abwandlung des Ausdrucks’
in der Stilistik
und
‘Flexion’
in der Grammatik,
seit Anfang des 17. Jhs. Gestaltungsprinzip in der Musik
‘melodische, harmonische oder rhythmische Abwandlung eines musikalischen Abschnitts, eines Themas’,
dann
(2. Hälfte 18. Jh.)
auf andere Bereiche übertragen,
seit der 2. Hälfte des 19. Jhs. speziell in der Biologie
‘Abweichung von der ererbten Form der betreffenden Art’.