verächtlich
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung ver-ächt-lich
Wortbildung
mit ›verächtlich‹ als Erstglied:
Verächtlichkeit · Verächtlichmachung
·
mit ›verächtlich‹ als Letztglied:
todesverächtlich · unverächtlich
eWDG
Bedeutung
Verachtung ausdrückend, abfällig, abschätzig, geringschätzig
Beispiele:
ein verächtlicher Blick, ein verächtliches Gesicht, ein verächtlicher Mund
er sprach mit einem verächtlichen Ton in der Stimme
er wies unser Geschenk mit einer verächtlichen Handbewegung zurück
er verzog verächtlich grinsend seinen Mund
die Mundwinkel verächtlich herabziehen
er zuckte verächtlich die Achseln
jmdn. verächtlich ansehen, behandeln
»das wird viel wert sein«, sagte er verächtlich
deine Worte klingen boshaft und verächtlich
jmdn. verächtlich machen (= jmdn. herabsetzen, durch das, was man über ihn erzählt) (= bewirken, dass jmd. verachtet wird) (= jmdn. verleumden)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Acht2 · achten · Achtung · achtbar · achtsam · unachtsam · beachten · beachtlich · erachten · verachten · verächtlich · Verachtung
Acht2 f. ‘Aufmerksamkeit, Beachtung’, heute vornehmlich in Wendungen wie (sich) in acht nehmen, außer acht lassen, achtgeben, achthaben, in denen der substantivische Charakter des Wortes verblaßt ist. Ahd. ahta ‘Überlegung, Meinung, Ansehen’ (um 800), mhd. aht(e), mnd. mnl. acht(e), nl. acht, aengl. eaht sind verwandt mit got. aha ‘Sinn, Verstand’, ahjan ‘meinen’ und lassen eine Verbalwurzel germ. *ah- ‘denken, meinen’ erkennen. Ob sich die germ. Gruppe mit außergerm. Formen wie griech. óknos (ὄκνος) ‘Bedenklichkeit, Zaudern’, okné͞in (ὀκνεῖν) ‘zögern, Bedenken tragen’, toch. B āks- ‘wach sein’ verbinden und der Wurzel ie. *ok- ‘überlegen’ zuordnen läßt, ist nicht mit Sicherheit zu erweisen. – Vom Substantiv abgeleitet ist achten Vb. ‘schätzen, aufpassen, Rücksicht nehmen’, ahd. ahtōn (um 800), mhd. ahten ‘erwägen, beachten, schätzen’, asächs. ahton, mnd. mnl. nl. achten, aengl. eahtian ‘schätzen, achten, erwägen’; vgl. anord. ætla (aus *ahtilōn) ‘meinen, glauben, vorhaben, beabsichtigen’; dazu Achtung f. ‘Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Ansehen’, ahd. ahtunga (9. Jh.), mhd. ahtunge ‘Überlegung, Wertschätzung’. Imperativisches habt, gebt Achtung! wird verkürzt zum Kommando- und Warnungsruf Achtung! (Ende 18. Jh.). achtbar Adj. ‘geachtet, angesehen, achtenswert, anerkennenswert, beachtlich’, mhd. aht(e)bære, zu mhd. ahte im Sinne von ‘Schätzung, Stand, Rang’, danach eigentlich ‘rangtragend’. achtsam Adj. ‘aufmerksam, wachsam, behutsam’ (16. Jh.); früher bezeugt ist unachtsam Adj. ‘nicht auf das achtend, worauf man achten sollte’, mhd. unahtsam. beachten Vb. ‘achten auf, berücksichtigen, Aufmerksamkeit schenken’, ahd. biahtōn (10. Jh.), mhd. beahten; beachtlich Adj. ‘bemerkenswert, wichtig’, geläufig seit 19. Jh., spätmhd. beahtlich. erachten Vb. ‘wofür halten, ansehen’, ahd. irahtōn (9. Jh.), mhd. erahten. verachten Vb. ‘als schlecht, minderwertig ansehen, geringschätzen, verschmähen’, mhd. verahten; verächtlich Adj. ‘Verachtung ausdrückend, abfällig, verachtenswert’ (15. Jh.); Verachtung f. ‘Geringschätzung, Abscheu’, spätmhd. verahtunge.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
beißend ·
beleidigend ·
ehrenrührig ·
höhnisch ·
kaustisch ·
kränkend ·
sardonisch ·
sarkastisch ·
spöttisch ·
vernichtend ·
verächtlich ·
wegwerfend
Assoziationen |
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abfällig ·
abschätzig ·
abwertend ·
diskriminierend ·
geringschätzig ·
gleichgültig ·
herablassend ·
missbilligend ·
naserümpfend ·
verachtungsvoll ·
verächtlich ·
voller Verachtung ●
gönnerhaft geh., ironisch ·
missfällig geh. ·
pejorativ fachspr., linguistisch
Assoziationen |
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Antonyme |
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Typische Verbindungen zu ›verächtlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verächtlich‹.
Verwendungsbeispiele für ›verächtlich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ein gnädiger Gott war in seinen Augen ein verächtlicher Gott.
[Düffel, John von: Houwelandt, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2004, S. 272]
Er warf mit einer kleinen verächtlichen Bewegung den Kopf zurück.
[Duncker, Dora: Großstadt. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1900], S. 15144]
Vor acht Stunden noch hätte ich über diesen Satz verächtlich gelacht.
[C’t, 1993, Nr. 6]
Lehrer verächtlich zu machen sollte nicht mehr zum guten Ton gehören.
[Die Zeit, 30.11.2006, Nr. 49]
Ich aber halte dieses faule Hinnehmen, dieses schlappe Verkommen für verächtlich.
[Werfel, Franz: Die Vierzig Tage des Musa Dagh II, Stockholm: Bermann – Fischer 1947 [1933], S. 350]
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