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veräppeln

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GrammatikVerb
Aussprache 
Worttrennung ver-äp-peln
Wortbildung  mit ›veräppeln‹ als Erstglied: Veräppelung
eWDG

Bedeutung

mitteldeutsch, norddeutsch, salopp jmdn. zum Besten haben
Beispiel:
ihr wollt mich wohl veräppeln?
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
veräppeln Vb. ‘jmdn. zum besten haben, zum Narren halten’ (um 1900, besonders md. und nordd.), mundartlich auch äppeln. Herkunft unbekannt. Wolf Rotw. 35 will von jidd. ewil ‘Narr, Tor’ ausgehen. Aber eine Anknüpfung an Apfel (md. nd. Appel), etwa ‘mit (faulen) Äpfeln (Äppeln) bewerfen’ ist nicht ohne weiteres abzuweisen.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemanden über etwas) täuschen · (jemanden) irreführen · hereinlegen · in die Irre führen · irreleiten  ●  (jemandem) Sand in die Augen streuen fig. · auf eine falsche Fährte führen fig. · auf eine falsche Fährte locken fig. · an der Nase herumführen ugs., fig. · anschmieren ugs. · derblecken ugs., bayr. · düpieren geh. · hinters Licht führen ugs. · reinlegen ugs. · trompieren ugs., landschaftlich, franz. · verarschen derb · verkaspern ugs. · veräppeln ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

ins Lächerliche ziehen · karikieren · persiflieren · verballhornen  ●  travestieren geh. · verkaspern ugs. · veräppeln ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

(jemandem etwas) weismachen (wollen) · (jemandem) ein X für ein U vormachen · foppen · narren · nasführen · täuschen · veralbern · zum Besten haben · zum Besten halten · zum Narren halten  ●  (jemandem) einen Bären aufbinden ugs. · (jemanden) für dumm verschleißen ugs., rheinisch, veraltend · (mit jemandem) sein(e) Spielchen treiben ugs. · an der Nase herumführen ugs. · anführen ugs. · anmeiern ugs. · anschmieren ugs. · auf den Arm nehmen ugs., fig. · auf die Rolle nehmen ugs. · auf die Schippe nehmen ugs. · aufziehen ugs. · einseifen ugs. · für dumm verkaufen ugs. · hinter die Fichte führen ugs., fig., variabel · hochnehmen ugs. · hopsnehmen ugs. · verarschen derb · verdummbeuteln ugs. · verdummdeubeln ugs. · vergackeiern ugs. · verkaspern ugs. · verkohlen ugs. · verladen ugs. · vernatzen ugs., regional · verschaukeln ugs. · verscheißern derb · veräppeln ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›veräppeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich dachte erst, der Journalist veräppelt mich, aber er meinte es ernst. [Die Zeit, 16.05.2011, Nr. 20]
Statt dessen veräppelten einige von uns sie wegen ihrer Sprache und anderer Dinge. [Die Zeit, 15.12.1978, Nr. 51]
Aber können Sie verstehen, wenn manche Männer sich dabei veräppelt fühlen? [Die Zeit, 25.12.2012, Nr. 51]
Ich muss mental wieder ziemlich fit sein, denn ich frage die Schwester an meinem Bett, ob sie mich veräppeln wolle. [Die Zeit, 21.03.2011, Nr. 12]
Nicht jeder, den er veräppelt, ist später auch so humorig und gibt die Aufnahme frei. [Süddeutsche Zeitung, 14.02.1997]
Zitationshilfe
„veräppeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/ver%C3%A4ppeln>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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