drückt in Bildungen mit Substantiven oder Adjektiven und einer Endung aus, dass sich eine Person oder Sache (im Laufe der Zeit) zu etw. (was im Substantiv oder Adjektiv genannt wird) hin verändert
ver-
Grammatik Affix
Wortbildung
mit ›ver-‹ als Erstglied:
verabsäumen
· verachten · veralbern · veraltern · verarbeiten · veratmen · verauktionieren · verbacken2 · verbacken1 · verballhornen · verbannen · verbarrikadieren · verbauen · verbeamten · verbeißen · verbiegen · verbiestern · verbilden · verbildlichen · verbinden · verbitten · verblasen · verblassen · verbleiben · verbleichen · verblenden · verblocken · verbloggen · verbluten · verblättern · verblühen · verbomben · verbraten · verbrauchen · verbrennen · verbringen · verbrutzeln · verbuchen · verbuttern · verbügeln · verbürokratisieren · verbüßen · verdanken · verdaten · verdealen · verdenken · verdichten · verdieseln · verdingen · verdriften · verdrillen · verdrücken · verdämmern · verdünnisieren · veredeln · vereinzeln · verenden · verfahren1 · verfaulen · verfertigen · verfetten · verfeuern · verfilzen · verfliegen · verfließen · verfluchen · verflüssigen · verfolgen · verfressen1 · verfüllen · verfüttern · vergaloppieren · vergammeln · vergasen · vergeben · vergehen · vergeigen · vergerben · vergießen · verglasen · verglimmen · verglosen · verglühen · vergraben · vergreifen · vergären · vergönnen · verhaften · verhageln · verhallen · verhalten1 · verhauchen · verheben · verheilen · verheiraten · verheizen · verhelfen · verhetzen · verheucheln · verhindern · verhundertfachen · verhungern · verhusten · verhängen · verhören · verhüllen · verimpfen · verirren · verjagen · verkabeln · verkacken · verkalkulieren · verkanten · verkaufen · verkehren2 · verkennen · verkippen · verklappen · verklausulieren · verkleben · verkleckern · verklecksen · verkleiden · verklemmen · verklingen · verklumpen · verknallen · verkneifen · verknittern · verknüpfen · verkohlen · verkomplizieren · verkonsumieren · verkosten · verkrachen · verkrakeln · verkranken · verkratzen · verkriechen · verkrümmen · verkäsen · verkünden · verkürzen · verladen · verlangen · verlaufen · verledern · verlegen1 · verleihen · verleiten · verlernen · verlesen2 · verlinken · verlocken · verlosen · verlästern · verlöschen2 · verlöschen1 · vermachen · vermahlen · vermaledeien · vermanschen · vermantschen · vermarkten · vermelden · vermessen · vermickern · vermüllen · vernaschen · vernutzen · vernähen · verorten · verosten · verpaaren · verpachten · verpacken · verpartnern · verpeilen · verpfeffern · verpfeifen · verpissen · verplanen · verpokern · verpolitisieren · verprellen · verproletarisieren · verproviantieren · verprügeln · verpuffen · verpusten · verqualmen · verquasen · verquasseln · verquatschen · verquellen · verquirlen · verraten · verratschen · verrauschen · verregnen · verreiben · verreisen · verreißen · verrotten · verrutschen · verrätseln · versalzen1 · versammeln · versaufen · verschachern · verschallen · verschatten · verschaukeln · verscheiden · verscheißen · verschenken · verscheuchen · verschieben · verschießen1 · verschimpfieren · verschlafen1 · verschlagen1 · verschleudern · verschließen · verschmachten · verschmieren · verschmälern · verschnaufen · verschneiden · verschneien · verschnipseln · verschonen · verschrecken · verschreiben · verschreien · verschusseln · verschweben · verschweigen · verschwelen · verschwimmen · verschwinden · verschwistern · verschwitzen · verschwulen · verschwören · verschätzen · verschütten · versehen · verseifen · verselbstständigen · verselbständigen · versenden · versengen · versenken · verseuchen · versickern · versieben · versinken · versitzen · versparen · verspargeln · verspekulieren · versperren · verspielen · verspinnen · versprechen · verspreizen · versprengen · verspringen · verspritzen · verspunden · verstecken · verstehen2 · versteigen · versterben · verstieben · verstimmen · verstopfen · verstoßen · verstrahlen · verstreichen · verstreuen · verstrubbeln · verströmen · verstürzen · versuchen · versäubern · versäumen · vertauschen · vertechnisieren · vertelefonieren · verteufen · vertrauern · vertreiben · vertrinken · vertrusten · vertrödeln · vertrösten · vertun · vertändeln · verunedlen · verunklaren · verunklären · verwachsen1 · verwackeln · verwahren · verwandeln · verwarten · verweben · verwechseln · verwehen · verwehren · verweigern · verweinen · verweisen · verwelken · verwerfen · verwesen · verwichsen · verwirren · verwischen · verwundern · verwursten · verwählen · verwühlen · verwünschen · verzerren · verzetteln · verzieren · verzwatscheln · verzwatzeln · verzählen · verändern
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
drückt in Bildungen mit Substantiven oder Adjektiven und einer Endung aus, dass eine Person oder Sache zu etw. gemacht, in einen bestimmten Zustand versetzt, in etw. umgesetzt wird
3.
drückt in Bildungen mit Substantiven und einer Endung aus, dass eine Person oder Sache mit etw. versehen wird
4.
drückt in Bildungen mit Verben aus, dass eine Sache durch etw. (ein Tun) beseitigt, verbraucht wird, nicht mehr besteht
5.
drückt in Bildungen mit Verben aus, dass eine Person mit etw. ihre Zeit verbringt
6.
drückt in Bildungen mit Verben aus, dass eine Person etw. falsch, verkehrt macht
7.
drückt in Bildungen mit Verben aus, dass eine Sache durch etw. beeinträchtigt wird
8.
hat in Bildungen mit Verben die gleiche Bedeutung wie diese
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
ver-
Präfix
bei Verben und zugehörigen Nomina,
die in der Regel vom Verb abgeleitet,
gelegentlich jedoch auch unmittelbar zum Verbstamm gebildet sind.
Die Funktionen von
ver-
im Nhd. sind vielfältig;
vor allem kennzeichnet es ein Beseitigen, Wegschaffen, Aufbrauchen
(verrücken,
vertreiben,
verzehren),
ein Fort-, Zugrundegehen
(verdunsten,
verklingen,
verschwinden)
oder Irreleiten, Fehlgehen
(verführen,
verwechseln,
sich verzählen)
und wird damit auch zum Ausdruck der Negation
(verbieten,
versagen);
ferner hat es resultativen Sinn
(verbluten,
verpacken,
vertilgen),
dient der Verstärkung
(verschließen,
versperren),
der Transitivierung intransitiver Verben
(verfolgen,
verheiraten,
verspotten)
oder dem Hervorbringen verbaler Ableitungen von Adjektiven und Substantiven
(verdeutlichen,
vergöttern
‘deutlich, zu einem Gott machen’,
verarmen,
verholzen
‘arm, zu Holz werden’).
Die für
nhd.
ver-
festzustellende Unterschiedlichkeit der Verwendungsweisen
findet sich schon bei vorausgehendem
ahd.
fir-,
far-,
mhd.
ver-
und ähnlich bei
asächs.
far-,
for-,
mnd.
vor-,
mnl.
nl.
ver-,
aengl.
for-,
fer-,
engl.
for-;
sie erklärt sich aus dem Zusammenfall dreier Präfixe,
die noch getrennt,
wenn auch mit nicht mehr fest abzugrenzenden Bedeutungen in
got.
fra-
(meist
‘fort-, weg-’),
faír-
und
faúr-
begegnen;
zu letzterem vgl. in frühen Texten belegtes
anord.
for-
mit negativem, verschlimmerndem Sinn
(im Unterschied zu
anord.
for-,
fyrir-
in jungen Entlehnungen aus dem Dt.).
Zugrunde liegen
ie.
*prō̌
‘vorwärts, vorn, voran’,
vgl.
aind.
prá-
‘vor-, voran-, fort-’,
griech.
pró
(πρό)
‘vor’,
lat.
prō
‘vor, für, anstatt’
(s.
pro),
air.
ro-
(intensivierendes Präfix),
aslaw.
pro
‘um … willen’,
russ.
pro
(про)
‘von, über, durch, für’;
ie.
*per,
*peri
‘vorwärts, im Hinausgehen über, im Durchdringen’
(eigentlich Lokativ),
vgl.
aind.
pári
‘herum, umher, gegen, darüber hinaus’,
griech.
péri,
perí,
mundartlich
pér
(πέρι,
περί,
πέρ)
‘ringsum, um … herum, überaus, neben, bei’,
lat.
per
‘(hin)durch, über … hin, während’
(s.
per),
aslaw.
prě-
‘durch-, über-’,
russ.
pere-
(пере-)
‘über-, herüber-, um-’;
ie.
*pṛ-
‘hervor’
(wohl Nominativ oder Akkusativ Sing. Neutr.),
vgl.
aind.
pṛ-
(in
pṛṣṭhám
‘Rücken, Gipfel’),
lat.
por-
(in
portendere
‘zeigen, ankündigen’),
lit.
pir-
(in
pir̃štas
‘Finger’),
aslaw.
prь-
(in
prьstъ
‘Finger, Zehe’,
russ.
älter
perst
перст
‘Finger’)
‘hervor-’
(s. auch
First).
Diese ie. Formen
gehören sämtlich zu einem
vornehmlich in Adverbien und Präpositionen weiterlebenden Wurzelnomen
ie.
*per,
dessen Bedeutung mit
‘das Hinausführen über’
zu umschreiben ist.
Zitationshilfe
„ver-“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/ver->.
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