umgangssprachlich, abwertend nicht von seiner Meinung, Absicht abzubringen; uneinsichtig, unbelehrbar, starrköpfig, von einer solchen Haltung zeugend
Kollokationen:
als Adjektivattribut: verbohrte Ideologen, Nationalisten; verbohrte Männer
mit Adverbialbestimmung: ideologisch verbohrt
Beispiele:
In bestimmten Dingen habe ich eine Meinung, von der ich nicht
abweiche, auch wenn man mich für verbohrt hält. [Berliner Zeitung, 17.01.1987]
[Anton]
Schlecker beteuert, er habe bis zum Schluss daran geglaubt, das Unternehmen
aus der Krise führen zu können: »Die Insolvenz war unvorstellbar für mich.«
Aus heutiger Sicht könne man das als »verbohrt« und
»objektiv falsch« ansehen, räumt er ein. [Süddeutsche Zeitung, 14.03.2017]
Verbohrt beharrt Didi darauf, dass Linux die einzige
garantiert fehlerfreie Software ist, und lässt sich nicht mal von
0‑day‑Exploits
[sic!]
überzeugen. [DNSChanger – Der Letzte macht das Licht aus …, 01.07.2012, aufgerufen am 05.06.2015]
Heutzutage muss man mit Störungsaktionen rechnen, wenn man eine
Treibjagd auf Zuchttiere durchführt[…].
Mittlerweile wird dadurch auch dem verbohrtesten
Jäger klar sein, dass diese Jagden von einem relevanten Teil der
Gesellschaft missbilligt werden. [Martin Balluchs Blog, 28.11.2011, aufgerufen am 09.02.2016]
Die Verdienste
[Margaret] Thatchers um die Modernisierung
Britanniens anzuerkennen fällt – zugegeben – schwer; sie zu leugnen wäre
verbohrt. [Der Standard, 11.03.2009]
Mit dem Wirtschaftsflügel der bürgerlichen Fraktionen hat sie es
durch ihre Flughafen‑kritische Haltung gründlich verdorben. Da fallen dann
Ausdrücke wie stur, verbohrt, festgefahren,
fundamentalistisch, nicht kompromissbereit. [Neue Zürcher Zeitung, 05.10.1999]