verderben · Verderb · Verderben · verderblich · Verderbnis
verderben
Vb.
‘schlecht, unbrauchbar werden oder machen, einen schlechten Einfluß ausüben’,
entstanden aus der Vermischung des starken intransitiven Verbs
mhd.
verderben
‘zunichte werden, zu Schaden kommen, umkommen, sterben’
mit dem zugehörigen Kausativum
mhd.
verderben
‘zu Schaden bringen, zunichte machen, zugrunde gehen lassen, zugrunde richten, töten’;
vgl. die Partizipialadjektive
verderbt
‘moralisch verkommen’,
fachsprachlich
‘unleserlich, schwer zu entziffern’,
und
verdorben
‘verbraucht, ungenießbar, schlecht, moralisch verkommen’.
Dazu entsprechend
(ebenfalls stark und schwach)
mnd.
vorderven,
mnl.
verderven.
Zugrunde liegt das starke Verb
mhd.
(selten)
derben,
mnd.
derven
‘verderben’,
aengl.
(ge)deorfan
‘sich anstrengen, arbeiten, in Gefahr sein, umkommen’,
das mit
aengl.
(ge)deorf
‘Arbeit, Mühsal, Gefahr’
und
außergerm. mit
lit.
dìrbti
‘arbeiten’,
dárbas
‘Arbeit, Tat, Werk’
auf
ie.
*dherbh-
‘derb, kräftig arbeiten’
(wozu wahrscheinlich auch
↗
derb,
s. d.)
führt.
Verderb
m.
‘das Unbrauchbar-, Ungenießbarwerden, Unglück, Verhängnis’,
mhd.
verderp,
mnd.
vorderf.
Verderben
n.
‘Untergang, Zerstörung, Vernichtung, moralischer Verfall’,
mhd.
verderben,
substantivierter Infinitiv.
verderblich
Adj.
‘leicht verderbend, schnell unbrauchbar, ungenießbar werdend, unheilvoll, moralisch schädlich’
(15. Jh.),
mnd.
vorderflīk
‘verderblich, schädlich, zugrundegerichtet, baufällig, dem Verderben ausgesetzt’.
Verderbnis
f.
‘das Verdorbensein, schlechter Zustand, (moralische) Verkommenheit’,
mhd.
verderpnisse,
mnd.
vorderfnisse
‘Vernichtung, Verwüstung, Untergang, schlechter Zustand, Schaden’.